Ich ignoriere eiskalt alle Antworten und schreibe meine gerade vorhandenen Gedankengänge nieder.
Da wir vom Tiere abstammen, heißt es: Fressen und fortpflanzen, dann meinetwegen sterben. Klingt fies? Ist es auch ... für einen Menschen. Der Rest definiert sich über unsere Gesellschaft, über Normen und Werte, Erfahrungen und Möglichkeiten, vielleicht auch nur Neugier. Meiner Meinung gibt es viele Dinge, die man entdecken, erleben usw. kann, um sich einen Sinn des Leben zu erschaffen.
Vielleicht ist es auch klug, nicht zu sehr darüber nachzudenken, denn irgendwie drehte ich mich immer im Kreis, ohne eine wirkliche Antwort zu finden.
Mitunter gebe ich mit "Glücklich sein" zufrieden, allerdings ist das gar nicht so leicht, wie man denkt
Nun zur Frage: Hat man die Frage nach dem Vorhandenseins eines Grund mit Nein beantwortet, steht einer Lebensbeendigung eigentlich nichts mehr im Wege. Aber ... nur selten ist diese Frage wirklich mit Nein beantwortet. Nur zu oft ist Verzweiflung (verschiedener Art) ein Auslöser, manchmal auch eine Spontanhandlung. Letzteres sicherlich eher tragisch, da unüberlegt, passiert aber leider und kommt meistens dennoch durch Verzweiflung zustande, meistens aber unterdrückt/vergraben.
Da dieses Thema nun mal die Berechtigung von Selbstmord behandelt (und nicht das Leben an sich): Tötet ein Mensch sich selbst, verwundet er damit alle Mitmenschen, die ihm nahestanden. Er hinterlässt Schmerz, Leere, Ratlosigkeit, Zorn, Trauer. Trotzdem sind die Gegengründe fast auschließlich egoistischer Natur. Eigentlich ist jeder Mensch Herr über sich selbst und damit über sein Leben. Dennoch gibt es Hilfegruppen für Selbstmordgefährdete usw.
Warum? Sicherlich ein Nebeneffekt dieser Gesellschaft. Es ist ein Möglichkeit, sich einfach vor den Problemen, Sorgen, Pflichten, Nöten seines Lebens zu drücken. Manchmal glaube ich, dass es niemand einem gönnen will, niemand möchte, dass jemand einem anderen solchen endgültigen, nicht mehr revidierbaren Schmerz zufügen kann, soll, wird.
Meine Antwort lautet also: Nein. Es ist meistens eine feige Flucht vorm Problem. Man hilft niemanden, nicht mal sich selbst. Zwar ist es eine einfache Lösung, vielleicht die einfachste (von der Ausführung mal abgesehen), aber verdammt unfair. Wer es nicht glaubt ... stelle sich einfach vor, dass sich der liebste Mensch einfach aus dem Leben verabschiedet. Hässliches Gefühl? Tja, so ergeht es dann auch den Mitmenschen, die denjenigen schätzen, mögen, lieben.
ABER: Es gibt tatsächlich Ausnahmen. Wenn alle Wege ins Nichts führen, wenn niemand mehr da ist, der einem weiterhilft, der einen aufmuntert, gibt es Momente, wo es keinen anderen Ausweg mehr gibt. Interessant ist hierbei die Schuldfrage. Hat sich der Ausführende zu wenig bemüht, das Beste aus der Situation herauszuholen. War er zu unerfahren? Oder wurde er getäuscht? Bewusst? Unbewusst? Gar beabsichtigt? Haben ihm seine wertvollsten Mitmenschen nicht genügend geholfen?
Alles eher wirre Gedanken zum Thema, ich weiß, aber darüber nachdenken muss jeder selbst. Und nur nachdenken
Schlußfazit: Aufgrund der endlosen Normen und Werte sowie deren Abstufungen, Variierungen usw. kann man ohnehin keine wirkliche Antwort geben. Kalt und nüchtern betrachtet ist aber jedermanns eigene Angelegenheit, aber auch eine Sache der Fairness und der Achtung vor seinen Mitmenschen.
Nebenbei: Wer grad befürchtet, dass ich mir grad die Schläfe mit der geladenen Pistole massiere, kann unbesorgt sein: Kann ich mir erstens nicht leisten, zweitens suche ich mir momentan immer einen Weg, der weiterführt, und solange es mich nichts zum Sterben zwingt, hab ich es auch nicht vor. Außerdem befinde ich mich grad in leicht zynisch-philosophischer Stimmung
(Meine Fresse! Gerade hab ich fünfmal statt der Strichtaste die dämliche Punkttaste gedrückt! *ausrast*)