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Romanversuch: Golden Sun - Alex Rückkehr
#1
Update: Nur für alle die es anfangen zu lesen eine Warnung vorab. Ich habe diese Geschichte für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt, was bedeutet, dass sie nicht vollständig ist. Vielleicht geht's mal irgendwann weiter, aber momentan bin ich an einer anderen Geschichte dran. Entstanden ist diese Geschichte mit 15/16, da hat sich in den letzten 4/5 Jahren einiges getan, weshalb ich jetzt ungern hier weiterschreiben möchte weil mir permanent Fehler auffallen oder einfach Sachen, die ich jetzt anders machen würde. Ich will es nicht ausschließen, dass es hier niemals weitergeht, aber es ist eher unwahrscheinlich zur Zeit. Dafür schon mal eine Entschuldigung, weil ich ungern die Leute enttäusche denen meine Geschichte gefällt. Smile


Vorwort: Tja, dass die Golden Sun Spiele die besten überhaupt sind, brauch hier eigentlich nicht mehr zu erwähnen, ich tue es trotzdem xD. Vor allem die Geschichte hat mich von Anfang bis zum Ende fasziniert und irgentwann hatte ich die Idee selbst eine eigene kleine Geschichte um eine Fortsetzung zu schreiben.
Das hier ist nur ein kleiner Ausschnitt, demnächst kommt mehr.

Und Kritik ist unbedingt erwünscht, wenn ihr etwas zu bemängeln habt, egal wie viel es auch ist, versuch ich das natürlich zu ändern^^
Aber ich hoffe euch gefällts =)


Kapitel 1 – Der Dunkle Sturm



Ohrenbetäubendes Donnern und fürchterliches Grollen riss Sam aus seinem festen Schlaf. Fast wäre er vor Schreck aus seinem hölzernen Bett gefallen, das mit fast drei Metern Länge und einsfünfzig Metern Breite den größten Platz in seinem ansonsten eher bescheiden ausgestatetem Zimmer einnahm. Verwirrt rieb er sich seine kleinen, haselnussbrauen Augen und fuhr mit seiner Hand durch sein rebellisches blaues Haar, das wieder einmal völlig zerzaust war. Er seufzte in sich hinein und verfluchte sein Haar, das er wohl niemals gebändigt bekommen würde, als erneut dieses irrsinnig laute und grauenhafte Donnern zu hören war.

Sam stieß sich beim dem Versuch aufzustehen den Kopf an einem zu tief geratenen Balken und fluchte erneut. Dieser Tag, sofern es denn Tag war, fing ja schon mal gut an an und er ahnte, dass es nur noch schlimmer werden könnte. Sam kam schließlich aus seinem Bett, legte seinen Schlafkleider beiseite, zog sich ein paar frische Sachen an und stolperte schlaftrunken aus dem Haus wo er seinen müden Augen kaum trauen konnte. Der Himmel war pechschwarz und von dunklen Wolken durchsetzt, hier und da zuckten grelle Blitze auf und erhellten das Dorf. Ein paar Häuser standen sogar in Flammen, man konnte riesige Rauchschwaden sehen, die meterhoch über Denuo schwebten. Sam fasste sich an seinen brummenden Kopf, das würde deftige Kopfschmerzen geben und zu allem Überfluss stand das ganze Dorf Kopf und er hatte keinen Schimer wieso.
Er vernahm plötzlich gedämpfte aber panische und hektische Rufe aus dem Dorfzentrum und als Sam merkte, dass seine Eltern ebenfalls nicht im Haus waren, lief er mit riesigen Schritten los zum Marktplatz, welcher genau im Herzeb Denuos, dem Dorfzentrum lag. Trotz pechschwarzem Himmel und tiefer Nacht wurde der Platz durch die vielen, brennden Gebäude, die rings um den Platz standen, taghell erleuchtet. Dem gnadenlosen Feuer waren schon einige Häuser zum Opfer gefallen und es wütete mit grausamer Zerstörungswut. Die meisten Dorfbewohner waren bereits dabei, die lodernen Brände zu löschen, zumindest versuchten sie es mit aller Kraft.

Als Sam nach fast einem Kilometer endlich die Mitte des Platzes erreicht hatte, musste er erst einmal eine kurze Pause einlegen und kurz verschnaufen. „V..Verdammt“, keuchte er wütend. „Ich bin völlig aus der Form, so ein verdammter Mist, es wird endlich Zeit, dass Chas wiederkommt und wir endlich weiter trainieren können, sonst schaff ich ja bald nicht mal mehr drei Schritte ohne vor Erschöpfung anhalten zu müssen“. Ärgerlich über den Zustand seiner offensichtlich angeschlagenen Fittness, rappelte er sich aus purem Trotz und Starrsinn wieder auf und lief, immer noch fluchend, langsameren Schrittes weiter. Neben den zahlreichen Dorfbewohnern waren auch viele Dschinns, vor allem Wasserdschinns, am Löschen der Brände beteiligt, wodurch sich langsam aber sicher ein Sieg gegen das Flammenmeer abzeichnete.

Die zierlichen, hell-, bis dunkelblauen Wesen halfen ihnen beim Tragen oder versuchten die Brände mit vereinter Kraft und ihrer Psyenergie unter Kontrolle zu behalten und schließlich zu löschen. Sam war nur noch ein paar Schritte vom Platz entfernt, als er seinen Augen erneut kaum trauen konnte. Mitten in der hektischen Menge aus umherfliegenden Dschinns und umherrennden Dorfbewohnern, erkannte er Chas, seinen besten Freund und inzwischen jungen Mann von Einundzwanzig Jahren und immerhin stattlichen Zwei Metern Größe. Sam hatte ihn seit einem Monat nicht mehr gesehen, als er aufgebrochen war um ein wenig zu traineren und er hatte sich verändert.

In seinem Gesicht hatten sich jede Menge Bartstoppeln eingenistet, das Gesicht selbst war wettergegerbt und die Anstrengung des vergangen Monats war im ins Gesicht geschrieben. Sein leuchtend silbernes Haar formte sich in der Mitte von vorne bis hinten zum nacken zu einem langen Iroförmigen Schnitt, die Seiten waren vorne kürzer, hinten ein wenig länger, sodass die Haare vor allem nach hinten sich wie scharfe Stacheln gen Himmel reckten. Sam musste unwillkürlich losprusten; was die Frisur anging war Chas doch im Endeffekt eitel wie ein stolzer Pfau, es war wirklich ein zu herrlicher Anblick. Denn das ganze äußere Erscheinen war vernachlässigt und passte so gar nicht zu der makelos geschnitten Frisur. Während Sam ihn noch immer musterte, hielt Chas kurz mit seiner Arbeit inne, denn er war schwer beschäftigt, zusammen mit zwei Dschinns, einen Stall zu löschen, der hell in Flammen stand und die übrigen Häuser in Brand zu stecken drohte. Sam eilte ihm schließlich mit schnellen Schritten zu Hilfe. „Wo hast du so lange gesteckt mensch“ rief er zu ihm mit vorwurfsvoller Miene, noch während er im Laufschritt war.

„Tut mir leid, alter Freund“, entgegnete Chas lächelnd. „Das Training hat mich in der Tat weit mehr Kraft und Zeit gekostet als ich gedacht hätte. Wegen einer bösen Verletzung musste ich zwangsweise eine längere Pause einlegen, sonst hätte ich wohl keinen ganzen Monat gebraucht“. Sam legte ihm seine bullige, rechte Hand auf die Schulter, in der ein ganzer Brotlaib hätte verschwinden können und drückte ihn damit fast zu Boden. „Na gut, darüber können wir später immer noch streiten“, grinste er Chas an. „Schön dass du wieder da bist, Bruder“, wobei er bewußt das Wort Bruder unterstrich, um den besonderen Draht ihrer Freundschaft zu betonen. „Ja schon gut, erdrück mich nicht gleich“, japste Chas gespielt und fing sofort von ganzem Herzen zu Lachen an. Sam sah ihn nur einen Bruchteil einer Sekunde an und stimmte sofort mit ein. Glücklich schaute er Chas an. „Ach mensch, dann hat dieser blöde Tag ja doch noch was Gutes“, grinste Sam erneut, seine Laune hatte sich sichtlich zum Besseren gewandelt.

Sam und Chas waren nicht wirklich Brüder, zumindest waren sie nicht blutsverwandt. Sie waren aber einander die besten Freunde und kannten sich nun schon eine ganze Weile, sodass irgentwann einer von beiden angefangen hatte, den anderen als Bruder zu sehen und seitdem nannten sie sich eben manchmal so, wenn ihnen danach war.
Mit vereinten Kräften hatten sie schließlich den Brand unter Kontrolle und überließen den Dschinns alles weitere. Chas schaute seinen Freund mit ernster Miene an: „Ich hab vorhin verzweifelte Stimmen gehört, scheinbar gabs einen Kampf weiter unten im Dorf. Die Geräusche kamen aus der Gegend wo unsere Clans leben, da bin ich mir leider sicher. Ich hoffe, dass alles in Ordnung ist und wenn ich mich nicht irre, dann müssten deine und meine Eltern auch dort sein“. Sam nickte ihm nur zu, er vertraute auf Chas gutes Gehör.

Sowohl Chas und Sam lebten mit ihren Eltern nicht in den für ihre Clans eigens errichteten Bezirken, sondern sie lebten fast nebeneinander in ihren eigenen Häusern, weitab der Clanbezirke. „Also los, gehen wir unseren Eltern helfen, was auch immer passiert sein mag“. „In Ordnung“, stimmte Chas zu und zusammen machten sie sich auf den Weg, rannten vorbei am hell erleuchteten Markt und den brennenden Gebäuden tiefer in das Dorf hinein. Je weiter sie kamen, desto stiller wurde es. Nur irgendwo aus den hinteren Ecken des Dorfes waren jetzt noch vereinzelt Stimmen zu vernehmen. „Schneller Sam, du bist zu langsam, wir müssen zu der Kreuzung der beiden Clanbezirke, ich bin mir ziemlich sicher, dass von da die Stimmen kamen“. Sam sah in mit leidvollen Gesicht an. „Du weißt doch, dass du der schnellere von uns beiden bist“, keuchte er. „Dafür bin ich stärker“ fügte er hinzu und lächelte Chas mit einem breiten Grinsen an. “Jaja ich weiß“, gab Chas seinerseits grinsend zurück.

Als sie kurz vor der letzten Ecke der Kreuzung waren, hörten sie plötzlich zwei Stimmen, wobei eine von beiden abruppt mit einem Röcheln und einem Schmerzensschrei endete; danach Stille. “Halt“, zischte Chas leise, als Sam ihn endlich eingeholt hatte. Vorsichtig spähten sie um die Ecke und ihrem eben noch heiteren Grinsen wich ein entetzter Blick, denn ein wahrlich grauenvolles Bild bot sich ihnen.

Überall auf der Kreuzung und in beide Richtungen zu den Clanbezirken lagen die Mitglieder beider Clans blutüberströmt, mit grausamsten Wunden regungslos und bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt, auf dem Boden.
Die Straßen waren regelrecht blutgetränkt, tote Adepten säumten die Straßen, als würden sie sich von einer Feier erholen; ganze Häuser und Läden waren dem Erdboden gleichgemacht, Waffen, Rüstungen und vereinzelt Schilde lagen verbeult oder zersplittert auf dem harten Steinboden. Die Kreuzung und die Straßen waren fast komplett zerstört, riesige Löcher und Risse hatten den Steinplattenbelag in ein Trümmerfeld verwandelt. Abgerissene Stofffetzen von dunkelrot gefärbten Roben lagen neben abgetrennten Gliedmaßen.

Vor dem Haupthaus des Beyon Clans, ungefähr Hundert Schritt von Sam und Chas entfernt, stand eine mittelgroße, schmächtig gebaute Person, gehüllt in pechschwarze Kleidung, die mit der Nacht verschmolz und kaum zu erkennen war. Der Fremde hatte einen Langbogen aus dunklem Holz auf seinen Rücken geschnallt. An seiner Hüfte steckte zusätzlich ein gebogenes Schwert, welches fest am Gürtel in seiner Scheide steckte und so nicht drohte, dem Fremden als Hindernis zwischen die Beine zu geraten. Ein ebenso rabenschwarzes Wesen, das gewisse Ähnlichkeiten mit einem Dschinn aufwieß, schwebte auf Schulterhöhe des Fremden.

Er redete mit beruhigender Stimme auf einen noch lebenden, aber tödlich verwundeten Adepten mit ein. Dem Mann fehlten ein Arm und ein Bein, eine ellenlange Wunde verlief quer über seinen Bauch und drohte die Gedärme freizugeben. Der Fremde kniete sich hin und gab dem Sterbenden einen Schluck zu trinken. Der Clanangehörige, dessen hellblaue Robe und seine blauen Haare ihn als Angehöriger der Beyons kennzeichneten, gab dem Fremden dankend die Flasche wieder, legte seinen Kopf zur Seite und spuckte unter einem grellen Schmerzensschrei einen Schwall Blut aus bevor er sich nicht mehr rührte.

Sam und Chas überwanden den ersten Schock, der ihr Gehirn bis dahin völlig gelähmt hatte, stürzten zu Boden und übergaben sich. Obwohl sie am ganzen Körper zitterten wie Espenlaub und kaum in der Lage waren sich auf den Beinen zu halten, rafften sie sich beide auf, bis sie wankend auf die Knie kamen. Aufkeimende Wut, die in ihrer beiden Augen loderte und das Ausmaß des Hasses zeigte, überstieg die anfängliche Angst und überwand den Schock. Chas fand zuerst seine Stimme wieder. „Hast du sie alle umgebracht?“, schrie er, mehr oder weniger einschüchternd mit matter Stimme.

Er zitterte immer noch, aber Chas war so rasend vor Wut, dass er zum Erstaunen von Sam und des Fremden auf diesen plötzlich zuhielt und seine beiden Schwerter aus ihren Scheiden zog. Ungelenk und schwankend näherte sich Chas dem Fremden; auch Sam hielt jetzt auf ihn zu und war im Begriff seine Streitaxt zu siehen, als er gut zwanzig Schritt und Chas ein paar Schritt weiter der Länge nach auf den harten Straßenboden schlugen.
Chas Schwerter rutschten ihm aus den Händen und landeten klirrend auf der Straße. Sam war gar nicht erst dazu gekommen seine massive Streitaxt, die an seinem Rücken befestigt war, zu ziehen. Beide wurden mit enormer Kraft zu Boden gedrückt, unfähig auch nur die kleinste Bewegung auszuführen und der Druck raubte ihnen den Atem.

Der Fremde kam mit erhobenem Arm und langsam aber mit festen Schritten auf sie zu, das Gesicht tief im Schatten seiner Kapuze verborgen. Die Stimme war nicht allzu tief, sie passte eher zu einem jungen Mann und kam Chas unheimlich vertraut vor. Seine Miene blieb kalt und ausdruckslos als er anfing zu sprechen.

„Es waren eure beiden Väter, Marius Scragal und Georg Beyon – er spie ihre Namen verächtlich aus. Wenn man dem Adepten Glauben schenken darf, haben die beiden alle gnadenlos umgebracht, als die beiden Clans ein gemeinsames Fest gaben, um der besonderen Freundschaft zu gedenken, welche die Beyons und Scragals verbindet“, sagte er so beiläufig als würden sie über das Wetter reden. „Das kann ... nicht sein“, beschwor Sam den Fremden mit tränengefüllten Augen . „Sie ... würden so etwas ... niemals tun. Unsere beiden Väter ... sind die Helden unser Clans ... und keine dreckigen Verräter“.

„Leichtgläubig wie immer Sam Beyon“, erwiderte dieser lächelnd. Der Fremde kam noch dichter auf sie zu. „Woher kennst du ... meinen Namen du feiger Abschaum? Nimm deine Kapuze ab ... damit ich das Gesicht sehen kann, ... das sterben wird“, fauchte Sam weiter, trotz schwacher Stimme. Der Fremde lächelte böse. „Habt ihr beide mich etwa schon vergessen? Wie traurig, ich hatte mir wirklich mehr von euch erhofft“, sagte er in gespielt vorwurfsvollem Ton.

Der Fremde nahm die Kapuze ab und enthüllte sein Gesicht, dass zweifelsohne einem jungen Mann gehörte. Chas und Sam schauten ihn mit weit eufgerissenen Augen an, die Verwirrung stand ihnen ins Geisicht geschrieben. „Sha....shagon“, entfuhr es Chas knapp, mehr brachte er nicht heraus. Er konnte es kaum glauben, vor ihm stand sein leiblicher Drillingsbruder, der zu Unrecht für jenes grausame Ereignis beschuldigt wurde, das zu seiner Verbannung geführt hatte.

Shagon kniete sich hin, seine Stimme war kalt und emotionslos, nicht eine einzige Gefühlsregung zeichnete sich in seinem makellosen Gesicht ab. „Auch wenn ihr mich damals verstoßen habt, werde ich meinem einst geliebten Dorf etwas Gutes tun und die beiden Verräter zur Strecke bringen. Eine Schande, dass es unsere Väter sind und eine Schande für das ganze Dorf. Aber endlich, endlich werdet ihr erfahren wie es sich anfühlt, ausgestoßen zu werden, denn wenn die Ältesten davon erfahren, habt ihr beide hier keine Chancen mehr. Den Söhnen von Verrätern zeigt man keine Gnade das wisst ihr, sie werden euch beide ebenso verbannen, wie einst mich“.

In seinen Augen spiegelte sich jetzt lodernder Hass und sie funkelten zornig, alte Erinnerungen flammten in ihm auf und steckten sein Herz in Brand. „Dass du ... verstoßen wurdest, war deine eigene ... Schuld. Du hättest warten sollen, anstatt die Räuber ... allein zu verfolgen und nach ... Raiya zu suchen“, sagte Chas plötzlich, wobei er die Worte stockend und mühsam gradezu hochzuwürgen schien, die unbekannte Kraft sorgte noch immer dafür, dass er sich kaum bewegen oder atmen konnte. Doch Shagons Worte hatten ihn rasend gemacht und er konnte sich einfach nicht mehr beherrschen.

„Dein Schicksal hast du ganz allein zu verantworten ... und niemand sonst, mach andere ... für deine Fehler und dein Verhalten ... verdammt noch mal nicht verantwortlich“, keuchte er hervor. „Ich hab nur versucht das zu tun, was meinem schwächlichen Bruder nicht in den Sinn kam, weil er ein Feigling war, ist und auch immer sein wird“, antwortete Shagon kühl doch ein kleines Lächelnd umspielte wieder seinen Mund; er erfreute sich an dem Anblick wie Chas sich windend, kaum mehr als zwei Sätze rausbrachte.

Shagons Worte raubte Chas das letzte bisschen Kraft und er blickte verletzt von den Worten seines Bruder zu Boden. Erinnerungen, die er längst hatte vergessen wollen, kamen in ihm hoch und er flüchtete sich hilflos in seine Gedanken.

Vor einem knappen Jahr waren bei einem Räuberüberfall Chas und Shagons Schwester Raiya verschwunden und wahrscheinlich entführt worden. Entgegen dem Befehl der Ältesten in Denuo zu bleiben, war Shagon in seiner Verzweiflung sofort aufgebrochen, um nach seiner geliebten Schwester zu suchen.
Nach einiger Zeit fand er zwar das Banditenlager, aber sie war nicht mehr da, nur eine Handvoll zurückgebliebener Wachposten hielten die Stellung und passten auf, dass sich niemand ihrem Lager näherte. In seinem Wahn aus Wut, Hass und Verzweiflung metzelte er die zwanzig Räuber ohne Erbarmen nieder und schlug solange auf ihre Körper ein, bis sein Blutdurst verflog und sie aufs grausamste verstümmelt waren.

Dass er mit leeren, blutverschmierten Händen zurückkehrte, war jedoch nicht der Grund für die schreckliche Verbannung gewesen. Während Shagon sich auf den Rückweg nach Denuo gemacht hatte, hatten die Räuber die Kunde von ihren ermordeten Freunden erhalten und auf einem Schleichweg ein zweites Mal Denuo überfallen, diesmal aus Rache für ihre, von Shagon niedergemetzelten Kameraden.

Sie überraschten das Dorf, dass sich gerade erst von dem Schrecken erholt hatte und die Überraschung fordete ihren hohen Tribut seitens der Dorfbewohner. Die Räuber kämpften, blind vor Rachsucht und Hass, bis keiner von ihnen mehr am Leben war.
Denuo hatte hohe Verluste zu beklagen, die leidvollen Schreie von Witwen und kleinen Waisen war bis weit in den Morgen zu hören und eine ganze Weile sprachen die stummen Gesichter der Dorfbewohner von der Katasstrophe Bände.

Die Ältesten waren ebenso verzweifelt wie wütend; sie gaben Shagon die Schuld an allem und verbannten ihn für immer aus Denuo. Nie wieder dürfte er zurückkehren, nie wieder seine Familie und Freunde sehen, nie mehr.
Seit diesem tragischen Tag hatte Chas weder etwas von seiner Drillingsschwester Raiya noch von seinem Drillingsbruder Shagon etwas gehört, obwohl er so manche Nächte in den Wäldern um Denuo genächtigt hatte, stets in der Hoffnung beide wiederzusehen.

Chas schüttelte seinen Kopf, um die traurigen Gedanken zu verscheuchen. Die Realität holte in ein, er schaute Shagon mit traurigem Blick an. „Ich hätte sie auch lieber verfolgt, aber wir mussten auf den Rat der Ältesten hören.

Du weißt, dass wir sie niemals in Frage stellen dürfen, wir müssen ihren Befehlen gehorchen. Und wärst du der Bande damals nicht gefolgt und sie ermordet, hätten wir nicht viel mehr Tote zu beklagen gehabt, nachdem ihr zweiter Angriff wie ein tosender Herbststurm über Denuo fegte und uns völlig überrumpelte. Du warst ja nicht da, du hast nicht gesehen wie sie die Frauen und Kinder ohne Unterschied abschlachteten, du hast nicht den Schmerz gefühlt, hast nicht gesehen was wir leidvoll mit ansehen mussten, bevor wir ihre Köpfe unter der Last unzähliger Hämmer entzweibrachen, ihre Beine und Arme abtrennten und ihre Körper verbrannten.
Nein, solch ein Wüten hast du noch nie erlebt“.

Shagon durchbohrte ihn mit seinen schwarzen Augen, die unbeugsam und voller Wut auf die beiden starrten. „Ha, nur weil ihr zu schwach wart, kamen so viele Dorfbewohner ums Leben. Wie immer wurde dem Dorf ihre eigene Unfähigkeit bewußt, ohne mich blieb ihnen nichts anderes als der Tod“.
Chas konnte die nackte Wahrheit hinter seinen Worten nicht leugnen. Shagon war ein herausragender Kämpfer, der beste den das Dorf je hatte. Ein Meister im Umgang mit der Zweihandtechnik und dazu unglaublich bewandert in der Psyenergie, auch wenn viele ihm nachsagten, er wäre ein Bündnis mit dem Teufel eingegangen, da seine Macht auf keinem der bekannten Elemente beruht.
Nichtsdestotrotz war Shagon der unangefochtene Held des Dorfes, unzählige Male hatte er Denuo ganz allein vor den brutalen Banden von Räubern und anderen Scheusalen verteidigt. Um so mehr hatten sich die Bewohner damals gewundert, warum ihr Held in die Verbannung geschickt wurde, doch niemand hinterfragte die Entscheidungen des Rates, so war es schon immer gewesen.

„Hätte der Rat früher auf mich gehört und eine Festungsmauer, Wachposten und eine Miliz aufgebaut, wären niemals so viele Bürger gefallen und ich wäre nicht verbannt worden. Aber Tvash hat das von Anfang an geplant, ihm ist nicht zu trauen“.
Shagon machte eine Pause und holte tief Luft, bevor er sich zu ihnen runterbeugte. „Nun gut, dass ist die Vergangenheit, Bruder“, wobei er das Wort Bruder verächtlich betonte. „Sollte einer der beiden Verräter wirklich unser Vater sein, werde ich ihn mit meinen eigen Händen töten, dass verspreche ich dir, mein schwächlicher Bruder“. Shagons Augen funkelten vor reiner Mordlust und bei Chas sträubten sich alle Haare.

In Chas Kopf hallten Shagons Worte dumpf nach und schwollen zu einem lauten Stimmengewirr an – sein Kopf dröhnte und Chas hatte das Gefühl, dass er jeden Moment unter einem lauten Knall bersten würde, wie eine trockene Nußschale unter einem unbarmherzigen Fuß. Was soll das heißen? Wieso sollte ihm nicht zu trauen zu sein, all die Jahre hat er nur das Beste für unser Dorf getan. Nein, Shagon ist verblendet vom Hass, er weiß es nicht besser, sprach sich Chas in Gedanken Mut zu – doch eine hässliche Unsicherheit machte sich in ihm breit, schlich durch seinen Körper wie ein tückisches Gift.

Shagon stand auf, ging ein paar Schritte weg und hob beschwörend seinen rechten Arm. Er murmelte ein paar unverständliche Worte, sie klangen dunkel und bösartig - sie klangen wie grausame Verwünschungen, die einem den Tod versprachen.
Chas wurde abermals aus seinen Gedanken gerissen, als er merkte wie er und Sam von einer unsichtbaren Kraft emporgehoben wurden.

Plötzlich umgab sie beide eine Art kreisförmiges Kraftfeld, das in einem dunkel-lilanen Schein glänzte und kräftig leuchtend pulsierte, als würde es Leben in sich tragen. Shagon grinste sie schief an. „Das wird euch nich töten, immerhin waren wir mal Freunde, aber die Verletzungen werden euch daran hindern, mir zu folgen“.
Seine Lippen setzten erneut an, um den Spruch zu vollenden, als Chas dazwischenschrie. „Warte bitte noch“, flehte Chas ihn an.

Sein Atem ging schwer, das Kraftfeld zerrte an ihm, als wollte es ihn in Stücke reißen. „Wie hast du das gemeint, dass man unserem Bürgermeister Tvash nicht trauen kann“. Er blickte Shagon bittend an und hoffte eine Antwort auf seinen schmalen Lippen ablesen zu können.
Doch Shagons Gesicht zierte wieder derselbe emotionslose Ausdruck als er kühl antwortete: „Tvash spielt ein falsches Spiel, mein leichtgläubiger Bruder. Ihm ist einfach nicht über den Weg zu trauen, der wahre Grund für meine Verbannung ist nicht, wie ihr alle glaubt, der Angriff der Banditen.
Es gibt einen ganz anderen Grund, die Bürger von Denuo sind Tavsh egal, aber das merkt ihr folgsamen, blinden Lämmer ja nicht. Ich kann euch auch keinen Vorwurf machen.

Es ist Tvash, den ich abgrundtief hasse, nicht dieses Dorf, Bruder. Er ist für den Tod von zahlreichen Adepten verantwortlich, nur um seine falschen Intrigen zu spinnen und Zwietracht zu sähen“. Shagon genoß sichtlich den irritierten Blick seines Bruders, hob lächelnd seinen Arm und vollendete mit abermals unverständlichen Wörtern seinen Spruch.
Durch einen Wink seines Arms flogen Chas und Sam mit atemberaubender Geschwindigkeit fünf Schritt nach hinten, bevor sie mit einem schrecklichen Geräusch, ähnlich dem Bersten von Knochen, gegen eine meterdicke, steinerne Hauswand krachten.

Beide fielen auf den harten Boden und rührten sich nicht mehr. Shagon blickte sie abschätzend an. Er hatte die Kraft richtig eingeteilt, oder nicht? In jedem Fall war es egal, es galt nun seinen, von der heutigen Stunde an, verhassten Vater zu finden und zu töten. „Lass uns gehen, Dschinn, wir sind hier fürs erste fertig“, sprach er das Wesen an seiner Seite an, dass bis dahin völlig ungerührt neben seinem Meister ausgeharrt hatte. Shagon übergab dem Wesen ein merkwürdiges Schreiben aus pechschwarzem Papier, die Versiegelung war mit Blattgold verziert und gab der Wichtigkeit des Schreibens zusätzlichen Nachdruck.

Der Dschinn nahm in bedächtig an und verschluckte das Schreiben, als hätte er es verspeist. „Ich möchte, dass du den Schattenfürsten für ihre Hilfe dankst. Mein Meister und Ich werden uns in absehbarer Zeit erkenntlich zeigen. Dem Brief sind ein paar Entschädigungen beigefügt. Allerdings gibt es ein neues, unerwartendes Problem. Laut den Informationen unserer Späher, hat ein gewisser Alex gestern mit zwei anderen Adepten, einem älteren, männlichen Erdadept und einer jungen Anhängerin des Winds, einen unserer Posten überfallen.

Dabei wurde einer der sieben Fürsten, Fürst Grenau, getötet. Es ist kein besonders schmerzlicher Verlust, für uns war er lediglich eine von vielen Figuren, in dem von meinem Meister brilliant geplanten Marionettenspiel.
Erfülle deine Aufgabe schnell Dschinn, die Zeit drängt – denn der Wandel hat bereits begonnen. Ich werde mich persönlich um diesen Alex und seine beiden Begleiter kümmern. Richte bitte meinem Meister aus, dass ich zurückkehre, sobald ich den Mörder meines Vaters gefunden habe und den Tod der vielen Unschuldigen gerächt habe; er wird Verständnis dafür haben.
Ich erwarte deine Ankunft in spätestens einer Woche. Nun geh, Charon sei mit dir“, sagte Shagon lächelnd und streichelte den Dschinn behutsam.

„Wie ihr wünscht, Nachtwächter Shagon“, erwiderte der Dschinn erfürchtig während er sich verbeugte und war sofort verschwunden. Shagon blickte auf die junge, mitte dreißig, weibliche Leiche, die zu seinen Füßen lag.
Ihre Augen waren geschlossen und ihr Blick friedlich, trotz der ellenlange Wunde die ihren feinen Oberkörper vom Hals bis hin zum Nabel grausam verunstaltet hatte. Ihr silber glänzendes Haar war schulterlang und verfärbte sich unterhalb der Schultern in einen blutroten Ton. Die leichte Lederrüstung war von dem heftigen Schlag in zwei Hälften geteilt worden, die beide rechts und links neben ihrer Hüfte lagen. In der Rechten Hand lag blutverschmiert eines ihrer beiden seidendünnen Kurzschwerter, das ebenfalls zerteilt war, das andere steckte ein paar Meter weiter in einer massiven Holztür fest. Ein zierlicher Schild, der ihre linke Hand bedeckte, war komplett geborsten, Leder, Riemen und Metallplättchen lagen versprenkelt um sie herum. Zusammen mit dem silbernen Umhang, den jetzt zwar einige rötliche Flecken zierten, und ihrem silber glänzendes Haar, machte sie dem Scragal Clan ihrer Schönheit wegen alle Ehre.

Selbst im Tod strahlte sie immernoch jene Eleganz, jene Schönheit aus für der Scragalclan bekannt war, ohne dabei überheblich zu wirken. Shagons Miene verfinsterte sich und eine kleine Träne stahl sich aus seinem linken Auge. „Ich werde dich rächen Mutter, ich lass ihn nicht davon kommen, ganz gleich wer es gewesen ist. Vergib mir bitte meine damalige Tat“. Angewidert bei dem Gedanken an seinen Vater, spuckte er zu Boden. Shagon schloss seine Augen und sprach noch einen Zauber. Mit einem hellen Blitz, der die Umgebung in ein gespenstisches Licht tauchte, verschwand er im nächsten Moment.


Augenblicklich verlor sein Zauber an Macht, der Chas und Sam noch immer zu Boden gedrück hatte und beide stöhnten vor Schmerzen, als der Druck qualvoll langsam nachließ. Sie versuchten sich hochzustemmen, aber sie sackten wenig später unter lauten Schmerzenschreien zusammen.

Ihre Rüstungen waren stark demoliert, tiefe Risse durchzogen die, an sich feinen und kunstvoll herausgearbeiteten, Muster und Runen.
Vom Blut vollgesogene Lederhemden ragte unter den Rüstungen hervor, gebrochene Rippen und Brüche an Armen und Beinen setzten beiden schwer zu, hier und da schaute sogar ein ein winziges Teil einer Rippe aus der Hüfte hinaus. Langsam und Leise wie das Ticken des Zeigers einer Uhr, tropfte das Blut im ruhigen, gleichmäßigen Rhythmus auf die Straßen, vermengte sich mit dem Dreck und den anderen roten Pfützen, während sich Chas und Sam unter pausenlosem Gestöhne, Gefluche und schrecklichen Schmerzensschreien schließlich zu der Stelle schleppten, an der Shagon sich in Luft aufgelößt hatte.

Neben Chas Mutter lag auch die von Sam.
Ihre Augen waren schmerzgeweitet, der Mund formte einen stummen Hilfeschrei und beide fingen bei dem Anblick bitter an zu weinen. „Nein, nein das kann nicht sein. Mutter, du darfst nich tot sein, wach doch auf verdammt“, schrie Sam laut, obwohl er längst wußte, dass seine Mutter weder heute, noch irgendwann wieder aufwachen würde. Sie lag auf der Seite, angelehnt an einen Pfeiler aus massivem Holz. Durch ihren Bauch ragte ein langer metallener Speer, der sie fast ganz durchgebohrt hatte, ehe er in einem zweiten Holzpfeiler hinter dem ersten stecken blieb.
Ihre weiß, blaue Robe, die rund um den Speer zerrissen und rot gefärbt war, zeichnete sie als einen Meisterheiler und hohen Anhänger des Beyonclans aus.

Auch Chas starrte seine Mutter an, so wie Shagon kurz zuvor.
In seinen Augen funkelte derselbe flammende Zorn und er wurde nur von der unbändigen Trauer, die sie befiel, im Zaum gehalten. Beide versuchten ihre Tränen zu unterdrücken, so wie es sie die erwachsenen Männer gelehrt hatten um keine Schwäche zu zeigen, aber bei dem Anblick ihrer beiden toten Mütter konnten sie nicht aufhören und Träne um Träne kullerte aus ihren Augen und landete schließlich mit leisem Platscher auf dem, mit rissen durchzogenem Steinpflaster der Straße, die wie ein einziges Schlachtfeld aussah.

Sie war an einigen Stellen komplett zerstört, Häuser und Stände, die dem Erdboden gleich gemacht waren, säumten die gesamte Straße. Tote Anhänger beider Clans lagen enstellt in tiefen Blutlachen und der Regen tauchte die Steine in ein dunkles, kirschfarbenes Rot. Es war kaum auszudenken was hier für ein verzweifelter Kampf stattgefunden haben musste.

Chas ließ noch einmal seinen schmerzerfüllten Blick über die einsame Straße wandern. Hier lagen gut Zweihundert Adepten aus den beiden größten Clans Denuos: Beyon und Scragal. Chas hoffte inständig, dass es irgentwelche Überlebende aus den beiden Clans gab, gleichzeitig schauderte er vor Angst bei dem Gedanken an den Mörder. Wer? Warum? Und vor allem, wie konnte diese Tragödie sich nur ereignet haben? Doch im Moment konnte er vor lauter Schmerzen kaum einen klaren Gedanken fassen.

Mit einem gellenden Wutschrei, der Glas zum Springen hätte bringen können, sanken beide schließlich zu Boden und wanden sich vor Schmerzen, was allerdings Sam nicht daran hinderte Shagon wutentbrannt und verzweifelt zu verfluchen und zu beschimpfen. Minutenlang war nichts, außer den grausamen Schreien und Verwünschungen zu hören, die dumpf durch ganz Denuo hallten, bis Sam und Chas erschöpft und geschwächt, durch ihre bösen Verletzungen, in tiefe Ohnmacht fielen.

Schon kurz nachdem sie sich ins Reich der Träume verabschiedet hatten, tauchten eine erste Gruppe von schwer bewaffneten, männlichen Bewohnern auf. Als sie das Gemetzel und die Zerstörung sahen, versagten ihre Stimmen und ihre Mienen erstarrten. „Was ist hier los“, hörte man den alten Bürgermeister Tvash erschöpft sagen, der auf einen Stock gestützt, als letzter der kleinen Gruppe ankam. „Bei Iris, das ... ist ja ... fürchterlich ... wie?... „.

Der Bürgermeister verstummte plötzlich, Tränen füllten seine runzeligen, vom Alter gezeichneten Hände und er fing leise, aber bitter an zu weinen. Frauen schlangen sich mit traurigem Blick um ihre still gewordenen Männer und das Geschreie der kleinen Kinder hallte wie ein grausiges Echo über einen kalten Friedhof.




Kapitel 2 - Der Angriff



Mit wildem Gestrampel und einem durch Mark und Bein gehenden Schrei wachte Chas auf. Er wußte zuerst nicht, wo er sich befand und blickte sich verwirrt um, bis ihm die letzten grausamen Erinnerungen wieder vor Augen erschienen. Er seufzte, als er merkte, dass sein Albtraum nicht ein böser Traum, sondern die bittere Realität gewesen war. Sein Verstand hatte die brutalen Geschehnisse versucht zu verarbeiten, die ihm vor rund drei Tagen passiert waren, solange hatte er mit dem Tod gerungen. Unter ächzem und schweißgebadet mit einem klitschnassen Hemd raffte sich Chas auf.

Das Zimmer in dem er lag, war in nüchternem Weiß gehalten und schlicht dekoriert. Das Weiß der Wände wirkte kalt auf ihn und er schauderte unwillkürlich. Ich bin im Krankenhaus, dachte er noch, bevor ihn die Müdigkeit übermannte. Erschöpft ließ er sich zurück fallen und schlief schließlich ein.
Zwei ganze Wochen später waren Sam und Chas aus dem alten Krankenhaus entlassen worden. Sie beide hatten lebensgefährliche Knochenbrüche- und quetschungen, besonders am Rücken, erhalten und Chas war haarscharf am Tod vorbeigeschrammt. Sam hatte eine Woche weniger das Bett gehütet, als Erdadept besaß sein Körper unglaubliche Selbstheilungsfähigkeiten, sodass seine Verletzungen nur die knapp Hälfte der Zeit brauchten, um zu heilen, außerdem konnte er wesentlich mehr einstecken durch seine Statur, als der eher schmächtigere Chas.

Sie trafen sich am nächsten Morgen bei Sam zuhause, wo er gerade an dem Grab seiner Mutter stand – die Häuser und insbesondere die Gärten waren so angelegt, dass bei Bedarf Clanangehörige in ihren eigenen Häusern bestatt werden konnten.

„Ich hasse es, machtlos zu sein“, sagte Sam schließlich resigniert und mit müder Stimme. „Warum sterben immer die Guten, die Freunde und Verwandten, die man ins Herz geschlossen hat, warum? Ich weiß nicht wie viele böse Menschen wir schon getötet haben, elende Räuber und mordende Banditen, grausame Monster und andere scheußliche Kreaturen, doch es hört einfach nie auf, verstehst du? Es gleicht schon fast einem Kampf gegen Windmühlen. Unsere Mütter haben nie im Leben etwas schlechtes getan und jetzt wurden sie einfach so niedergemetzelt, vor einem Jahr wurden unsere Schwestern entführt und Denuo bereits das zweite Mal von einem großen Überfall heimgesucht, man könnte meinen Iris ist sehr wütend auf uns“, lächelte er bitter - die beißende Ironie war kaum zu übersehen.

Seine Niedergeschlagenheit wich einer unbändigen Wut, die wie ein hungriges Feuer in seinen Augen loderte. „Wenn ich Shagon finde bring ich ihn eigenhändig um, koste es was es wolle!“. Chas setzte sich auf einen Stuhl, schlug die Beine übereinander und blickte seinen besten Freund lange an.
Sam erwiderte seinen Blick, doch in seinem Gesicht lag nicht die Ruhe, die Chas Gesicht zierte, im Gegenteil. Sam Gesichtsausdruck glich beinahe dem eines Wahnsinnigen. „Ich kauf ihm die Geschichte nicht ab, dass unsere Väter die Mörder sind, das ist doch nur eine weitere Lüge. Das alles ergibt nicht den geringsten Sinn, Väter als Mörder, wilde Verschwörungstheorien und dazu seine verschlagene Art – ich sage, dass er sie alle umgebracht hat, aus Rache für seine Verbannung. Auch wenn er dein Bruder ist Chas, das rettet ihn nicht“.

Sam ballte seine Fäuste, schwieg aber, weil er nichts mehr sagen wollte. Er wußte, wie sehr Chas an Shagon hing und auch er dachte leidvoll an vergangene Tage wo sie zu Fünft Denuo unsicher machten. Damals waren sie noch alle zusammen gewesen; Chas, Shagon, Rayia, seine Schwester und er hatten jeden Tag neue Abenteuer unternommen, die Schule geschwänzt und dafür gesorgt, dass Denuo stets von Leben erfüllt war.

Sie waren immer ein gutes Team gewesen. Der schlaue Chas, der aufbrausende Shagon, die milde Raiya, seine temperamentvolle, ältere Schwester und er selbst, der gutmütige Riese wie Raiya ihn damals immer genannt hatte.
Besonders an sie hatte er Tag und Nacht gedacht – eigentlich tat er es immer noch, wie er sich selbst eingestehen musste - und sein Herz war im Dreieck gesprungen, wann immer er sie getroffen hatte. Einmal hatte Sam es seinem Vater erzählt und er hatte von Herzen gelacht und gesagt, dass es ganz normal sei, so hätten sich ja Mutter und er schließlich auch kennen gelernt. Damals hatte Sam nicht sofort verstanden, was sein Vater ihm versucht hatte zu vermitteln. Jetzt musste er nur noch schmunzeln, wenn er an die damaligen Worte dachte.

Mit Sehnsucht, Schmerz aber auch mit unendlich viel Glück und Freude, dachte er an die vergangen Jahre zurück, die lauschigen, ruhigen Sommer, in denen sie immer in einem nahen See gebadet, oder im Winter die Straßen mit zahlreichen Schneemännern geschmückt hatten.

Gleichzeitig verfluchte Sam die Räuber, die soviel Unglück über ihr Dorf gebracht hatten und schwor sich, es ihnen einen Tages heimzuzahlen und keine Gnade walten zu lassen, auch wenn er ansonsten eher friedlicher Natur war.
„Du tust ihm Unrecht, Sam“, sagte Chas schließlich und riss Sam aus seinen Gedanken.

„Warum hätte er denn den einen Adepten verschonen sollen? Und nur aus Rache so ein Massaker zu vollbringen? Mir missfällt der Gedanke auch und wenn ich ehrlich bin versteh ich gar nichts mehr. Dass unsere Väter tatsächlich zu so einer Tat fähig wären ...“ Sam blickte betreten zu Boden. „Tut mir leid Chas, ich bin nur so verzweifelt. Ich weiß doch, was Shagon dir bedeutet und ich hoffe ja selber, dass er es nicht war, doch das unsere ... Väter es gewesen sein sollen ...“. Er brach den Satz ab und schaute zu Chas, der seinen Blick erwiderte.

Chas blickte seinen besten Freund lange an. „Und ich weiß was dir Raiya bedeutet, mir kannst du nichts vormachen“, sagte er lachend und erfreute sich daran, dass Sam sofort errötet den Blick nach unten sengte. Mit sanftem Blick sagte er: „Einen geliebten Menschen zu verlieren ist nie einfach. Das gilt für Freunde, wie Verwandte oder Familienmitglieder.
Ich kann verstehen das du in Shagon den Schuldigen siehst“. Lächelnd fügte er hinzu: „Und du bist ja auch erst Sechzehn“. Er neckte ihn und spielte auf den großen Altersunterschied zwischen ihnen an.
Oft spielte er den älteren Bruder, herblassend und weise zugleich und Chas freute sich immer schelmisch wenn er dadurch Sam zur Weißglut brachte. Seine Rechnung ging natürlich, wie so oft auch, auf.

Sam blickte ihn sofort herausfordend an. „Hey! Falls du es vergessen hast, ich bin gestern siebzehn worden. Und einundzwanzig ist auch nicht viel älter“ gab er leise dazu. Trotz der schrecklichen Umstände musste Chas lachen angsichts der vorhergesehnten Situation. Sam stimmte schallend mit ein, als er bemerkte, dass Chas ihn mal wieder aufgezogen hatte.
Das Lachen tat ihnen gut und ließ sie für eine Weile den Schmerz und all das drumherum vergessen. Sam schaute seinen besten Freund ernst an. „Was auch immer passiert, wir halten zusammen wie Pech und Schwefel alles klar Chas?“, sagte er und hielt ihm dabei seine Hand hin. Chas lächelte, als er sie ergriff und einschlug: „Wir halten zusammen. Bis zum bitteren Ende. Wobei bitter sollte es nicht unbedingt sein, nicht wahr?“, setzte er lachend hinzu, obwohl sich ein flaues Gefühl in seinem Magen breit machte.

Sam geriet zusehendst in Aufbruchstimmung. „Na gut ich muss los und werd dem Schmied aushelfen. Ich denke wir sollten zunächst die Versammlung der Ältesten abwarten und sehen, wie sie entscheiden“.
Chas schmunzelte, dass Sam, ein Sprössling des Beyon Clans, tatsächlich Gefallen an der Schmiedekunst gefunden hatte. Doch Sam war ohne Zweifel einer der besten Schmiede im Dorf, wenn nicht sogar der beste, daran gab es keinen Zweifel. Er vermutete, dass der Einfluss des Erdelementes seines Vater deutlich größer war als beim ihm der des Feuers. Dass Feueradepten eben nicht die besten Schmiede waren, verwunderte ihn schon seit langem und er hatte es selbst ausprobiert, mit mittelmäßigem Erfolg und seitdem hatte er sich damit abgefunden - die besten Schmiede waren einfach Erdadepten, warum auch immer.

„Gut ich werde nacher auf dem Stoppelfeld wieder fleißig trainieren. Wer weiß wem wir noch alles gegenüber stehen werden. In jedem Fall müssen wir stärker werden“, sagte er zwinkernd.
Sie verabschiedeten sich mit einer herzlichen Umarmung und vereinbarten, sich morgen wieder zu treffen.


Am nächsten Morgen traf Chas Sam in seinem Haus an. „Hey bist du da?“ rief er in das riesige Haus mit lauter Stimme. „Ja ich bin im Garten“ hörte er Sam von weiter hinten rufen. Er stand im Garten – ein Bild von seiner Mutter in seinen bulligen Händen haltend. Sie war noch sehr jung auf dem Bild, hatte aber bereits die weiß, bläuliche Robe an, die als Auszeichnung der bestandenen Prüfung als Meisterheiler vergeben wird – ein strahlendes Lächeln umspielte ihren Mund und in der linken Hand hielt sie stolz die Prüfungsurkunde. Chas ging zu ihm und blieb neben ihm stehen.

„Ich habe es eben selbst erst erfahren, aber scheinbar war es wirklich ein Verrat aus den eigenen Reihen. Die beiden Clans hielten gerade zusammen eine Geheimsitzung ab, niemand wußte davon“. Sam seufzte tief bevor er zu einer Antwort ansetzte: „Ja das habe ich befürchtet. Sollten sich alle Vermutungen bestätigen, müssen wir unsere Väter töten Chas, das weißt du, auch wenn diese neuen Vorwürfe wieder nichts bedeuten müssen. „Sie wiegen schwer ja, weil nur unsere Väter als einzige überlebt haben, abgesehen von uns. Das bedeutet, dass wir beide zu den letzten unseres Clans gehören, selbst die kleinen Kinder wurden nicht verschont“.

Sam schaute betreten zum Grab seiner Mutter: „Und unsere Familien auch nicht“, fügte er stockend hinzu. Nach einen paar Minuten, in denen sie beide auf Knien für das Heil der Mutter beteten, legte er schließlich das Bild auf das Grab. Chas stand einfach da und legte seinem besten Freund die Hand auf die Schulter zum Zeichen seiner Anteilnahme. Sam erhob sich schließlich. „Ich hoffe du hast unrecht“. „Ich auch, Sam, glaub mir ich auch“, flüsterte Chas leise während er beklommen zu Boden schaute – er fühlte sich, als würde ihm ein Kloß im Hals stecken.
„Komm lass uns nach draußen gehen, um mal auf andere Gedanken zu kommen“, meinte Chas, nachdem seine Zuversicht wiedergekehrt war. Sam nickte zustimmend.


Während sie nach draußen gingen um sich abzulenken, tagte tief unter der Erde in einem Konferenzraum der „Rat der Ältesten“ . Dieser Rat bestand aus den Zwölf weisesten und stärksten Dorfbewohnern und zwar genau Sechs Frauen und Sechs Männern unterschiedlichen Alters – bei der Gründung durften nur Männer und Frauen beitreten, die das Hundertste Lebensjahr beendet hatten, selbst für Adepten zu der Zeit ein hohes Alter. Diese Beschränkung wurde bereits wenig später aufgehoben, da andernfalls der Rat vermutlich ausgestorben wäre. Auch wenn der Name erhalten blieb, wurde doch zunehmend jüngeren Erwachsenen die Ehre zuteil, diesem Rat beizutreten. Nur wenige im Dorf wußten, dass es diesen Geheimrat gab und selbst diejenigen die es wußten – zumeist einfache Boten, sogenannte Kitaki -, kannten nicht die Namen der Mitglieder oder sonst etwas. Lediglich die bloße Existens war diesen Boten bekannt.

So war eine strenge Gehimhaltung stets gesichert, denn einmal im Rat blieb man bis an sein Lebensende, sofern man nicht ausgeschlossen wurde. Außerdem bekam man ein Siegel auf die Zunge, das es unmöglich machte jegliche Informationen über den Rat und alles was damit verbunden war zu verraten. Die Mitglieder wurden nur aus den vier großen Clans einberufen, Ausnahmen gab es keine und die Gründung des Rates reicht weit zurück, bis in das Goldene Zeitalter – von dem Jahr 0. an bis ca. zum Jahr 800. nach der Wende, zur Zeit jener acht großen Helden. Sie schufen diesen Rat, um die einzelnen Herrscher in ganz Weyard zu überwachen, denn die Helden hatten dem Alten Weisen einst versprochen auf den Frieden zu achten und ihn zu sichern.

Während also das Leben in Denuo langsam wieder weiterging, traf sich der Rat unter der Erde zu einer Besprechung, um über den blutigen Angriff zu beraten. Sara Beyon und Avia Scragal, Sam und Chas Mütter, waren auch Mitglieder gewesen, ebenso die Väter Marius Scragal und Georg Beyon, die beide im Verdacht standen diesen Verrat begangen und alle anderen Clanangehörigen brutal und kalt niedergemetzelt zu haben.

Durch den Tod von Avia und Sara und den eventuellen Verrat von Marius und Georg war der Rat nun geschwächt – vier Mitglieder fehlten, acht waren nur noch übrig. Die Ältesten beschlossen Sam und Chas auf eine Reise zu schicken um zu ihren Vätern aufzuschließen und sie gefangen zu nehmen, damit sie in Denuo dem Gericht übergeben werden konnten.

Obwohl Chas und Sam noch beide sehr jung waren, gehörten sie schon zu den stärksten Adepten in Denuo und waren sehr talentierte Kämpfer. Die Eltern waren ebenfalls noch sehr jung gewesen als sie aufgenommen wurde was daran lag, dass sie für ihr Alter besonders starke Kräfte entfalten konnten – wie stark letztendlich die Nachkommen der Helden wurden, war reiner Zufall.

Das heißt, dass, wenn überhaupt, die Anlagen für solche großen Kräfte weitergegeben wurden, aber eine Garantie war das noch lange nicht, die Großeltern von Sam und Chas waren ganz normale Adepten gewesen, eher unter dem Durchschnitt, was die Masse an Psyenergie und deren Anwendung angeht.

Aus den acht großen Helden bildeten sich insgesamt vier große Clans. Cosma und Ivan gingen den heiligen Bund der Ehe ein, ebenso Aaron und Jenna sowie Garret und Mia. Felix heiratete eine Frau aus Prox, Isaac eine Überlebende aus Vale. Bis auf Felix und seine Frau, die kinderlos blieben, hatten die anderen Nachkommen und zwar reichlich, was daran lag, dass die Helden wohl Nachts ihr wahres Temperament zeigten, wie der Gelehrte Kraden stets schmunzelnd und vor allem leise gesagt hatte um nicht den zornigen Blick Jennas, sowie nachfolgende Schläge ertragen zu müssen. Diese „Vier“ waren Clan Scragal mit dem Element des Windes von Cosma und Ivan, Clan Beyon, Adepten des Wassers von Mia und Garret, Clan Draghzir mit dem Feuerelement von Jenna und Aaron und Clan Eth'rhar, Erdadepten von Isaac und seiner Frau aus Vale.

Da es den meisten Ratsmitglieder Furcht bereitete, dass die Verräter scheinbar mühelos alle Zweihundert Angehörigen ihrer Clans hatten umbringen können, wollten sie Chas und Sam nur wiederwillig losschicken. Doch die beiden waren nach ihren Vätern mit die stärksten im Beyon- und Scragalclan. und Angelegenheiten, die einen Clan direkt betrafen, wurden in der Regel auch von ihm alleine gelößt, ohne Hilfe der anderen. Da Sam und Chas die einzigen Überlebenden, neben ihren Vätern und Shagon, waren, war der Rat gezwungen sie zu entsenden.

Zumindest war das offiziell. Doch inoffiziell unterhielt der Rat seine eigene Truppe von Assassinen, die Zarku, um ihre fragwürdigen Aufgaben zu erledigen. Die Truppe bestand aus zirka einem Dutzend männlichen und weiblichen Adepten, die alle aus den vier Clans stammten und eisern im lautlosen Töten geschult wurden. Die Aufgabe der Zarku war es, Abtrünnige zu jagen, Kriegsverbrecher zu ermorden oder kriegslüsterne Herrscher zu eliminieren.

Sie dienten dem Rat und erfüllten ihre Aufgabe mit absolutem Gehorsam und stellten niemals Entscheidungen infrage. Die Zarku waren einer der Machtpfeiler des Rates, er stützte das Dorf Denuo, wenngleich er auf Kosten vieler Tausender Leben errichtet worden war. Der Rat gehörte zu den sogenannten Hardlinern, die Denuo im Stillen vor Schaden bewahrten, da sich ihre Methoden selten im legitimen Breich befanden.
Es gab natürlich in Denuo auch einen Bürgermeister und seine Regierung denen aber die Existens verschwiegen wurde so wie den meisten anderen Fünftausend Einwohnern - Tvash war der erste Bürgermeister überhaupt, der Mitglied im Rat war.

Um sich den Alltag erträglicher zu machen und weil die Entscheidung des Rates noch auf sich warten ließ, gingen Chas und Sam zusammen trainieren auf dem Stoppelfeld vor Denuo. Im Kampf waren sie sich ebenbürtige Gegner, obwohl sie unterschiedlicher nicht hätten sein können.
Sam mit seiner riesigen Axt und einem furchteinflößenden Hammer sah in seiner glänzenden Rüstung aus wie ein gottgleicher Titan. Seine Axt war fast so groß wie er selbst, der Hammer nicht minder klein und die Rüstung bedeckte ihn vollständig von Kopf bis Fuß. Dazu seine Größe von fast Drei Metern ließ viele Gegner schon beim bloßen Anblick voller Furcht davonlaufen. Durch die Ganzkörperrüstung und die beiden schweren Waffen war Sam allerdings nicht der schnellste.

Nur die Rüstung wog schon gut Einhundert Kilo, da sie an einigen Stellen mehrere Zentimeter dick war und die ganzen Waffen, Rucksäcke und dergleichen waren nicht mitgerechnet, sodass er nicht selten die Last trug, derer vier oder fünf ausgewachsener Männer bedurft hätten.
Um seine Schwäche im Fernkampf auszugleichen hatte er gelernt mit dem Bogen zu schießen und das nicht gerade schlecht, wie Chas ab und an befand. In der Tat war Sam weit mehr als ein passabler Schütze im Laufe der Zeit geworden, woran das lag konnte er sich selbst nicht ganz erklären, denn weder seine Mutter noch sein Vater waren begnadete Schützen gewesen.

Obendrein passte Sam so überhaupt nicht in den Beyonclan, höchstens seine bemerkenswerten Kenntnisse von Medizin, seine Heilfähigkeiten und seine knallblauen Haare zeugten von seiner Abstammung. Aber es war letzlich auch egal, die Hauptsache war, dass er mit dem Bogen umgehen konnte und das Sam es konnte, hatte er schon oft genug bewiesen.

Im Gegensatz zu Sam mit seiner bulligen Statur und seinen monströsen und ebenso schweren Waffen, war Chas Kampfstil geprägt von seiner unglaublichen Schnelligkeit und Wendigkeit. Er hatte bis vor kurzem zwei hauchdünne Kurzschwerter als Waffen benutzt, sogenannte Kumai, da sie federleicht und gleichzeitg messerscharf waren.

Sie waren eine Erfindung seines Clans gewesen, weil sie perfekt auf ihre Voraussetzungen zugeschnitten waren und seitdem gehörten sie zur Standardausrüstung eines Scragalsoldaten. Doch nach dem Tod seiner Mutter und dem Verrat seines Vaters hatte er aus Traditionsgründen zwei ganz besondere Schwerter geerbt.

Genauer gesagt war mit ihnen der Clan gegründet worden. Damals vor über Tausend Jahren, hatten sowohl Ivan als auch Cosma festgelegt, dass die zwei besten Adepten ihre beiden Waffen besitzen dürften – es war als ein kleiner Ansporn gedacht. Seit dem Zeitpunkt waren Generation für Generation die besten der besten ausgewählt worden, um mit diesen Waffen zu kämpfen, zu üben und so die Technik zu vervollkommnen.

Für die magisch Zugewandten stand Cosmas Stab zur Verfügung, Kämpfer stritten um Ivans Schwerter – der Begründer der sagenumwobenen Zweischwertertechnik, für die der Scragalclan so berühmt war. Ivans Schwerter waren beide auf ihre Art absolut tödlich, unterschieden sich aber erheblich in allen Bereichen, so wie Tag und Nacht, weshalb Ivan ihnen diese Namen gab; Tag und Nacht.

Tag hatte eine hauchdünne Klinge dessen Spitze leicht nach hinten gebogen war. Nacht besaß Zacken, anstatt einer scharfen Klinge, ähnlich einer Säge. Der Rest der Klinge war außerdem wesentlich breiter und dicker, vor allem zum Klingenrücken hin.

Ersteres hatte eine leuchtende, weißliche Klinge von der Länge eines Zweihänders, aus reinstem, silbernem Windkristall, die einige Hundert Lagen fasste, aber nach wie vor hauchdünn war. Der Griff bestand aus hellem Dankbukholz, war eine ganze Elle lang und fliligrane Goldstreifen waren in den Griff eingearbeitet. Obwohl man vermuten könnte, dass zwei Hände nötig wären, das Gewicht zu tragen, reichte ein starker Arm und eine feste Hand aus, um es zu führen, was vor allem an den federleichten Materialien lag.

Die andere Klinge hingegen glänzte pechschwarz, bestand aus einer ganz speziellen Legierung und war wesentlich kürzer, ungefähr die Länge eines Arms von einem erwachsenen Menschen. Die Bestandteile waren das seltene Tzoi-Erz, Cantyium und winzig kleine Fragmente eines Psykristalls. Das Tzoi-Erz gab der Klinge die satte, schwarze Farbe, Cantyium sorgte gleichzeitig für Geschmeidigkeit und die gute Schmiedbarkeit. Je nach Anteil dieses Metalls konnte die Klinge bis zu Zehntausend Lagen enthalten; Waffen oder andere Gegenstände in die Cantyium eingearbeitet war, konnten mehrere Tausend Jahre halten und waren nahezu unzerbrechlich.

Normalerweise lag die Anzahl bei höchstens Einhundert bis Dreihundert Lagen, wenn überhaupt. Deshalb war das Cantyium sehr selten und ebenso begehrt – in der Vergangenheit hätte deswegen beinahe ein Krieg stattgefunden.
Der Psykristall war dazu da, größere Mengen Psyenergie zu speichern, um sie bei Bedarf dem Träger zu spenden. Der Griff des dunklen Schwertes war aus massivem, dunkelrotem Hradaniholz, verstärkt mit dicken Streifen aus Tzoi-Erz und gab einen guten Kontrast zu der rabenschwarzen Klinge.

Insgesamt wog es gut das doppelt bis dreifache und hatte die Wucht eines Streitkolbens, während das andere Schwert trotz seiner Länge eher dazu gedacht etwas zu zerteilen.
Anders als Sams ummantellter Körper war Chas nur geschützt von einer modifizierten Lederrüstung, die mit ein paar Metallplättchen verstärkt worden war, um besseren Schutz zu bieten. Zusätzlich trug Chas immer einen riesigen, schwarzen Umhang mit Kapuze und Mundschutz, sodass er sein Gesicht und den restlichen Körper verbergen konnte.

Bei Nacht verschmolz er regelrecht mit seiner Umgebung, besser beherrschte das nur sein Bruder Shagon. Da Chas ebenfalls nicht gut im Kampf auf sehr weite Entfernungen war, hatte er auch einmal angefangen mit dem Bogen zu üben.
Schnell hatte sich herrausgestellt dass er kein guter Bogenschütze war und wohl auch nie einer werden würde. Also hatte Chas darüber nachgedacht, womit er denn umgehen könnte und als Waffe für den Fernkampf benutzen konnte.

Mit Bögen konnte er nicht richtig zielen und schießen und die riesigen Armbrüste waren ihm zu klobig und sperrig. Eines Tages kam ein Händler nach Denuo und verkaufte die merkwürdigsten Waffen und Rüstungen, die Chas jemals in seinem Leben gesehen hatte. Doch er fand hier etwas, was genau zum ihm zu passen schien: zwei kleine aber extrem tödliche Armbrüste für jeweils eine Hand.

Da sie für eine Hand gemacht und damit längst nicht so schwer waren, wie ihre größeren Verwandten, kam Chas schnell mit ihnen zurecht und wurde von Tag zu Tag besser, zumal sie nahezu perfekt zu seinen Fähigkeiten passten.

Das einzige was ihm nicht gefiel war der einzelne Schuss pro Armbrust – Nachladen konnte im Eifer des Gefechts tödlich enden -, also modifizierte Chas sie ein bisschen. Das Ergebnis seiner nächtelangen Tüfteleien war schließlich ein „Magazin“, wie er es nannte, ein Holzquader mit genug Raum für rund Fünzig kleine Pfeile, der unterhalb der Armbrust angebracht wurde und so kein manuelles Nachladen mehr nötig war, da die Pfeile durch einen Mechanismus sofort den gerade verschossenen ersetzten.

Wenn so ein Magazin leer war, steckte man einfach ein neues rein; das einzige Problem war hierbei der wahrlich gigantische Verbrauch an Pfeilen, weshalb Chas seine Armbrüste auch nur in Notfällen benutzte. Sie steckten auf seinem Rücken in speziellen Halterungen, sodass er sie blitzschnell herausziehen konnte.

Ein dutzend an Wurfmessern und Munition für die Armbrüste, gut gesicherte Phiolen mit den unterschiedlichsten Giften und Betäubungsmitteln, waren unter seinem Umhang versteckt angebracht. Chas war nicht so kräftig, glich das aber mit seiner Schnelligkeit mehr als aus und das obwohl auch er immerhin fast zwei Meter groß war.
Zusammen hatten sie schon oft das Dorf vor kleinen Überfällen durch Räuberbanden beschützt wie auch vor einem Jahr.

Ihre Stärke ruhte aber nicht nur auf ihren Körperlichen Voraussetzungen und kämpferischen Fertigkeiten, sondern auf einer bis dahin einmaligen Besonderheit. Jeder Bewohner in Denuo, wirklich jeder war grundsätzlich einem der vier Elemente Feuer, Wasser, Erde oder Wind zugetan, was bedeutet, dass jeder in Denuo ein Adept war, auch wenn nur rund ein Zehntel der Adepten auf die Vier Clans verteilt waren.

Die meisten Bewohner besaßen auch nur geringe Kräfte und Möglichkeiten in Bezug auf ihre Anwendung von Psyernergie angeht, aber es reichte um sich den Alltag angenehmer zu machen. Auch bei Sam und Chas war die Sache mit dem Element nicht direkt anders, jede ihrer Familien waren einem speziellen Element verschrieben.

Es gab bei den beiden aber zwei Besonderheiten, die so noch nicht vorgekommen waren. Chas Familie, der Scragal Clan war seit jeher dem Element des Windes zugetan. Die Scragals haben, je nach Stufe der Adepten, die Fähigkeiten anderer Menschen Gedanken zu lesen, Wind und Wetter zu nutzen und selbst über Kilometerweite Entfernungen nahezu perfekt zu hören.

Wenige sind außerdem mit der Gabe der Voraussicht gesegnet, Fähigkeiten die den Anemos nachgesagt werden und ein Grund warum viele Clananhänger die Anemos als ihre Ahnen verehren. Eine Eigenschaft, die Windadepten von Geburt an besitzen, ist ihre unglaubliche Schnelligkeit. Chas war hier besonders herausragend und sehr stolz auf seine Beweglichkeit, da keiner im Dorf schneller war als er.
Ein wichtiger Grund warum er sich für einen Kampfstil mit zwei Schwertern entschied, wie seine Mutter und so viele andere auch in seinem Clan. Der Scragalclan war nämlich berühmt für seine Perfektion des Zweischwerterkampfes, weshalb auch fast jeder diese Technik benutzte.

In der Familien Geschichte der Scragals waren oft Frauen die Stammhalter gewesen weshalb sie meist Männer außerhalb des Clans heirateten. Normalerweise wurde immer nur das Element des Stammhalters auf die Nachkommen übertragen, in Chas Familie also das Windelement.
Bisher war das auch immer so gewesen. Doch Chas hatte scheinbar durch Zufall die Fähigkeiten des Feuers von seinem Vater Marius mitbekommen. Es war das erste Mal in diesem Clan und auch in ganz Denuo dass jemand Zwei Elemente beherrschte, wobei sich Chas abmühte auch das Feuerlement zu beherrschen.
Sein Körper wehrte sich zunächst weshalb er die ersten Jahre seiner Kindheit mehr an Krankheiten und dergleichen zu leiden hatte als andere Kinder. Mit der Zeit hatte sich ein stabiles Gleichgewicht zwischen den Elementen eingependelt und sein Körper hatte sich dran gewöhnt.

Genau das selbe war bei Sam passiert. Seine Familie, der Beyon Clan, waren Nachfahren von Mia und Garret und es war seit jeher das Wasserelement vorherrschend. Sam Vater jedoch war ebenfalls angeheiratet und ein Erdadept. Sam hatte durch Zufall, wie Chas, die Fähigkeiten seines Vaters erhalten. Bei ihm waren die Auswikungen der Kombination von Wasser und Erde sogar wesentlich stärker, doch nicht unbedingt immer zu seinem Vorteil.

Sam wurde größer und kräftiger als je einer im Dorf zuvor. Eigentlich waren die Beyons eher zurückhaltend, sie stellten die beste Heiler der Clans. Selbst die männlichen Vertreter waren körperlich eher bescheiden bedacht, sie waren viel mehr die großen Denker, die Meistermagier unter den anderen Magiern mit enorm mächtiger Psyenergie. Da Sam so gar nicht zu den Beyons zu passen schien, wurde er als Kind oft gehänselt und die anderen Angehörigen spotteten über ihn, schimpften ihn als Missgeburt – die Freundschaft zu Chas gab ihm den nötigen Halt den er brauchte.

Die Auswirkungen auf die Psyenergie war bei Sam ebenfalls stärker. So konnte er bis zu einem gewissen Grad die Natur mit seinen Gedanken und Worten kontrollieren, z.B mit vielen anderen Lebewesen kommunizieren und das Wachstum von Pflanzen und Bäumen beeinflussen. Auch besaß er wohl die zehnfache Menge an Psyenergie, im Vergleich zu Chas, was er bisher aber kaum ausschöpfen konnte. Allerdings war das nur eine Vermutung von ihrem verstorbenen Lehrmeister Sama gewesen, der ihn und Chas immer gleichzeitig trainiert hatte.

Wie auch bei dem Windelement gibt es grundlegende Eigenschaften für Erde, Wasser und Feuer. Erdadepten sind meist größer als die Adepten anderer Elemente und auch kräftiger gebaut. Sie gehören zu den größten und kräftigsten Adepten in ganz Weyard und haben hervorragende Selbstheilungsfähigkeiten.
Erdadepten gehören, was das Kämpfen angeht, zu den Allroundern, das bedeutet sie haben die Anlagen um nahezu alle Waffen und Kampftechniken zu lernen, jedoch längst nicht perfekt anwenden zu können. Sie sind also ziemlich vielseitig, beherrschen aber nichts meisterlich.

Wasseradepten hingegen sind besonders intelligent und haben hervorragende Heilfähigkeiten. Die meisten Wasseradepten sind Magier – konzentriert auf den Kampf mit Psyenergie -, da ihre Körperlichen Voraussetzungen bescheiden sind. Sie haben auch die größten Mengen an Psyenergie und werden älter als alle anderen.

Feueradepten haben den besten Geruchssinn und die schärfsten Augen von allen, was sie besonders als Späher auszeichnet. Sie können hervorragend im Dunkeln sehen und gehören zu den besten Kämpfern, besonders im Nahkampf sind sie regelrechte Berserker. Adepten des Feuers haben neben Windadepten die größte Zerstörungskraft von allen, leben dafür aber auch am kürzesten.

Sam war alles andere als ein Magier, er verließ sich lieber auf seine schlagfertigen Hände und eine große Axt in seinen Händen. Ansonsten hatte er nur die besten Eigenschaften bekommen und zwar von beiden Elementen, von den riesigen Mengen an Psyenergie bis zu seinen starken Heilfähigkeiten. Obwohl er absolut kein Magier war, war Sam dennoch zu einem begnadeten Arzt herrangewachsen. Sein messerscharfer Verstand bei diesen Sachen hatten Chas und auch ihm selbst so manches Mal das Leben gerettet. Denn seit seiner Kindheit, war es Sams größter Wunsch, irgentwann mal Arzt zu werden, trotz seiner kämpferischen Fähigkeiten.

Mittlerweile waren volle drei Wochen seit jenem grauenvollen Tag ins Land gegangen und das Leben hielt wieder Einzug in den reparierten Straßen.. Gelockt durch die frühlingshafte Sonne gingen viele spazieren, Bewohner säumten die langen Straßen, der Marktplatz war ebenfalls repariert und platzte fast vor geschäftigem Treiben. Denuo wirkte an diesem schönen Tag endlich wieder lebendig.

Gegen Mittag machte sich Chas auf, um Sam zum Training zu überreden. Er ging zu Sams Haus, blieb unter dem geöffneten Fenster von seinem Zimmer stehn und rief laut nach ihm. Mürrisch und verschlafen rief der nach draußen: „Ich komme ja gleich“. Chas musste unwillkürlich grinsen, als sein bester Freund die Tür aufmachte.

Eins seiner wenigen Laster war seine unglaubliche Faulheit, vor allem was das Schlafen anbelangte. Nicht selten schlief Sam Vierzehn Stunden und mehr.
Chas sah ihn lachend an: „Wie lange willst du noch die Zeit verpennen du Faulpelz. Komm, lass uns mal wieder traineren gehen“. Sam schaute ihn immer noch schlaftrunken an. „Naja willst du nicht erstma reinkommen?“ Ich muss wenigstens bisschen was essen sonst kannst du das Training vergessen“, nuschelte Sam die Worte aus seinem Mund. Erneut musste Chas grinsen. Bisschen was bedeutet bei ihm wahrscheinlich wieder ein ausgewachsenes Schwein ganz alleine zu verdrücken, dachte Chas.

„Nein, nein ich hab keinen Hunger“, wehrte er dankend ab. „Ich renn noch kurz einmal ums Dorf also beeil dich ja?“ „Jaja“ gab Sam nur kopfschüttelnd zurück – so viel Aufregung am „frühen Morgen“, etwa Einuhr, brachte ihm nur wieder Kopfschmerzen. Grunzend trat er den Rückzug ins Haus an um sich fertig zu machen. Schon wenig später trafen sie sich auf ihrem Stoppelfeld und trainierten bis spät Abends, als sie sich nur noch nach Hause schleppten und vor Erschöpfung sofort einschliefen.

Aber sie trainierten nicht immer auf diesem Stoppelfeld. Manchmal zogen sie sich auch in den Arboras-wald zurück, der hinter Denuo direkt an den Füßen des gleichnamigen Berges lag. Als sie noch Kleinkinder waren, hatten sie im Wald eine verfallene Hütte aus morschem Holz endeckt und dort oft gespielt. Später hatten sie die Hütte wieder aufgebaut und verbrachten hier ab und zu ein paar Tage.
In dieser Zeit übte Sam oft, seine Fähigkeiten mit Tieren zu kommunizieren und die Natur zu kontrollieren. Während Sam weg
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Romanversuch: Golden Sun - Alex Rückkehr - von Shagon Scragal - 21.09.2009, 20:49

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