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/inc/class_datacache.php 138 native_unserialize
/inc/init.php 182 datacache->cache
/global.php 20 require_once
/showthread.php 28 require_once
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Anbruch des neuen Morgens
#1
Hallo und willkommen zu etwas... weniger parodistischem...
Ich hoffe, dass ich alle kursiven Stellen gut nachgezogen habe - da ich Gedanken, Rückblenden, Träume, das ein oder andere Wort etc. kursiv fasse...
Das hier ist meine wirre Gedankensammlung, was in Teil 4 passieren könnte - das heißt, dass früher oder später so ziemlich jeder auftauchen wird ^^
Okay, da das hier mal ein richtiger Text ist, muss ich sehen, ob ich das bewerkstelligen kann XD

Anbruch des neuen Morgens

1. Kapitel: Schwarze See

Ein leises Wimmern durchbrach die stille Dunkelheit, die diese Höhle durchzog. Wer dem traurigen Klang folgte durch dieses endlos wirkende Labyrinth folgte, fand alsbald mehr als nur Leid.
Der Anblick konnte einem auf dem erst Blick in Angst versetzen, befanden doch überall verstreut Skelette, die an eisernen Ketten hingen. Manche noch vollkommen, anderen schienen Monster wiederum nicht nur das Fleisch sondern auch ein paar Knochen geraubt zu haben. Wer jedoch weiter sah, erblickte etwas, dass einem das Herz brechen konnte:
Eine junge Frau, die versuchte keine Träne zu vergießen, schluchzte einen gefallen Krieger in ihrem Armen haltend, während dieser dieser regungslos ein stilles und anscheinend letztens Lächeln von sich gab und das Licht des Mondes, das durch einen kleinen Spalt drang, direkt auf ihn schien, damit auch ja jeder sehen konnte, dass dieser Mann nun nichts mehr bereute. Der Dritte im Bunde stand hinter der jungen Frau und wollte ihr seine Hand auf die Schulter legen, jedoch hielt er inne und starrte dann auf seine blutigen Hände. Alle drei hatten einen hoffnungslosen Kampf bestritten, dessen Ausgang sie geglaubt hatten, noch ändern zu können. Doch nun fanden sie sich schmerzlich in der Realität wieder und wussten, dass, selbst wenn man noch so viel gab, manches einfach nicht zu schaffen war. Es gab immer Opfer, niemand konnte alle retten – all das hatten sie gewusst und doch... doch hatten sie es versucht. Sie hatten die Hoffnung gehabt, dass sie alles irgendwie zusammen erreichen würden.
Was hatte diese drei überhaupt an so einem düsteren Ort verschlagen?
Wer waren sie eigentlich?
Wann und wo hatte all dies begonnen?

„Hier.“
Die dunkelblonde Frau schreckte leicht auf. Ihre grünen Augen hatten sich einen Moment lang geweitet und blickten und in die braunen ihres Gegenübers – einen jungen Seemann in Matrosenbekleidung mit kurzen schwarzen Haaren. Er hielt der Achtzehnjährigen eine bräunliche Tasse hin, deren Inhalt ein wenig dampfte. Sein warmes Lächeln erwiderte sie still und seufzte dann in den dunklen Himmel starrend, während er die junge Passagieren ein wenig musterte, die durch ihre ruhige Art sein Interesse geweckt hatte. Ihr dunkelblondes und nicht einmal schulterlanges Haar zierte ein Zopf, der über ihre linke Schulter bis hin zu ihrem Ellenbogen verlief und durch ein unauffälliges braunes Band sauber vom Rest ihres Haar abging, ohne dass auch nur ein einziges es sich erlaubte, aus der Form zu fallen. Auch wenn es bisher keine Attacke von Monstern gegeben hatte, so war es nicht schwer zu erkennen, dass sie eine Schwertkämpferin war, unter ihrem erdbraunen Mantel, der am unteren Ende durch Angriffe recht zerfleddert war, kam unschwer zu erkennen, ein einfaches Langschwert hervor, dass an einem braunen Gürtel, zusammen mit kleineren anderen Taschen, befestigt war und auf der rechten Seite ruhte. Nirgends sah der neugierige Beobachter eine Scheide für die Waffe, lediglich ein Riemen trug das eiserne Objekt und hielt es so einigermaßen an der Seite seiner Trägerin. Unter dem geöffneten Mantel kam zudem noch eine grünliche Robe hervor, die ein gutes Stück länger war als dieser und so bis zu den Knien reichte, aber an der Seite einen deutlichen Einschnitt besaß, der es erlaubte, sich im Kampf freier zu bewegen. An ihren Händen befanden sich rotbraune und fingerlose Lederhandschuhe, die im Gegensatz zum Schwert, einen deutlich abgenutzten Eindruck machten. Das einzige, was an ihr weniger auffällig wirkte, waren die braunen Stiefel, die offenbar für lange Wanderungen wie geschaffen waren.
„Es ist schon lange unheimlich dunkel hier draußen.“, riss der Mann sie aus ihren Gedanken, hatte die Angesprochene für ihn doch ein gar so finsteres Gesicht gemacht, wobei das nicht unbedingt das beste Thema war, um die Stimmung zu heben. „Kein Monster weit und breit... eigentlich sollte das gut sein, aber mir gefällt es einfach nicht, dass wir nicht einmal den Mond oder ein paar Sterne schimmern sehen.“
Die Dunkelblonde nickte still, ironischerweise hatte sie gerade genau darüber nachgedacht. Vor einiger Zeit, genauer gesagt als sie und viele andere von einem Hafen aus in Richtung Gondowan schiffen wollten, geschah es, als sie alle bereits schon auf hoher See waren. Mit einem Schlag hatte sich die Tiefe Finsternis über die Westliche See ausgebreitet, die Ursache und was diese war, konnte natürlich dort keiner erahnen. An und für sich hatten alle vorgehabt, sofort wieder zurückzusegeln, denn ohne Sterne war es nachts trotz Kompass schwer, sich zurechtzufinden, dazu kam allerdings noch der überraschende Fakt, dass das richtungsweise Gerät plötzlich wie wild ausschlug. Die Nadel zappelte und hielt alle paar Sekunden mal nach hier und nach dort und das inmitten vom Nirgendwo. Schließlich war es nach mehren Tagen mit so einem verrückten Kompass schwer zu sagen, wo sie alle sich nun befanden.
„Die verdammte Bussole ist noch immer nutzlos.“, hob der Seefahrer nicht gerade die Hoffnungen an und lehnte sich genervt gegen die Reling, an der seine Gesprächspartnerin seit Tagen immer wieder stand und still in den Himmel geblickt hatte. „Mittlerweile ist mir ehrlich gesagt auch wurscht, ob wir nun im warum-auch-immer dunklen Gondowan ankommen oder nicht!“
Natürlich konnte man sich die Frage stellen, warum die Menschen in erste Linie überhaupt per Seeweg nach Gondowan wollten, schließlich war dieser Kontinent, seitdem die Goldene Sonne erschienen war, mit Atteka zusammengewachsen, so dass es nun einen massiven Pfad gab, der von einem Ort zum nächsten führte. Allerdings gab es dennoch mindestens zwei gute Gründe dafür:
Mit einem Schiff ging alles einfach schneller, außerdem befand sich dort, wo einst ein Meer war, waren die beiden Erdmassen nicht direkt miteinander verschmolzen, nun eine gigantische Wüste und diese wollte man nicht unbedingt durchqueren, wenn es sich doch vermeiden ließ.
„Wenigstens gibt es keine Monster...“, antwortete die Dunkelblonde nachdenklich, denn die Aussage des Mannes beruhigte sie nun nicht wirklich.
„Aye, das mag schon sein, aber... ich mein ja nur, wenn hier nicht einmal Monster sind, dann müssen wir hier wirklich tief in der Scheiße stecken...“, seufzte er, während sein Blick durch die dichten und dunklen Rauchschwaden zu gleiten versuchte, um vielleicht doch irgendwo etwas anderes als Wasser zu sehen. „Ob das hier vielleicht ein Gift ist?“
„Ich glaube nicht.“, sie drehte sich nun auch um und sah ins Gewässer. „Wir sind sehr lange hier und allen geht es gut... eher...“
„Ein Werk dieser Teufel, die sich selbst Adepten und Wächter nennen?“
Die Kämpferin schreckte ein weiteres Mal auf und hob verwundert eine Augenbraue an.
„Sag bloß, du weißt nicht, was Adepten sind.“
„Schon, aber...“, die junge Frau hielt inne, sie wusste nicht so recht, was sie antworten sollte. „Warum sollten sie-“
„Schau dir doch nur an, was sie aus der Welt gemacht haben!“, zeterte er. „Vor 30 Jahren war doch alles wunderbar!“
Sie rollte mit den Augen und ersparte sich dem ein wenig Älteren zu erklären, dass selbst er noch nicht einmal vor 30 Jahren auf dieser Welt gewandelt hatte und wie viele andere, die teils auch vor alledem bereits Jahrzehnte auf diesem Planeten gelebt hatten, vergaß, dass Weyard kurz davor war, nicht mehr zu sein und es keine andere Wahl, als diese gegeben hatte. Anscheinend lag es aber wirklich in der Natur des Menschen, immer zu klagen, solange nicht alles perfekt war.
„Du glaubst also, dass dies eine Nebenwirkung der Goldenen Sonne ist?“, hakte sie nach.
„Goldene Sonne hin oder her. Sie sind mit Sicherheit irgendwie daran schuld. Ich meine, das sind Monster! Hast du mal einen gesehen?“, der Matrose ließ ihr nicht einmal die Zeit zu reagieren und sprach weiter. „Die Narren in der Östlichen See mögen zwar nicht so viel abbekommen haben, wie wir, aber das ist kein Grund, diese Unmenschen dort so zu verehren! Ich sage dir, je mehr du nach Osten reist, desto lieber haben diese Leute dieses Gesindel! Die werden uns noch alle umbringen!“
„Ja, vielleicht ist die Goldene Sonne unser aller Ende...“, sprach sie mit besorgter Miene.
„Und wie! Ich meine, die Altvorderen wussten schon, warum sie das Ding versiegelt haben! Sieh doch nur an, was aus der Welt geworden ist! Alles geht drunter und drüber! Diese verdammte Finsternis hier ist mit Sicherheit ein Werk dieser sich selbst so stolz bezeichnenden Adepten! Ha! Ich hoffe gerade immer mehr, dass wir Gondowan erreichen!“
„Was hat der Kontinent damit zu tun?“
„Die Leute dort, genauer gesagt in Tolbi, wissen, was man über Adepten denken muss! Seitdem vor rund 30 Jahren ihr damaliger Herrscher – Lord Babi – umkam. Da kamen mehre Irre von denen durch und ein wenig später war der gute Kerl tot! Die müssen echt Unmengen an Ärger gemacht haben! Dafür bezahlen sie dort auch ordentlich!“
„Soll heißen?“
„Wenn man dort als Adept erkannt wird, kommste direkt in den Knast. Schließlich könnte immer wieder einer einen neuen Anschlag planen! Vorsicht ist besser als Nachsicht!“
„Hysterische Bürger... ist die Masse wirklich so dumm, dass es immer wieder aufs Neue geschieht?“, nuschelte sie so schnell daher, dass der Mann kein Wort verstand.
„Wie?“, hielt sich der Schwarzhaarige eine Hand ans Ohr.
„Ich sagte, das passt mir sehr!“, log sie lauter sprechend als eben noch.
„Wie das... äh...“, er reichte ihr mit einen Mal die Hand. „Ich bin Jaffe und du?“
„Azalee.“, nannte die junge Frau ihren Namen, ohne weiter auf die Frage einzugehen.
„Netter Name... und nun sag schon, was passt dir?“
„Dass mit den Adepten.“, erwiderte Azalee knapp und mit einem finsteren Lächeln.
„Was hast du vor?“, drängte er auf eine genauere Antwort. „Sag schon!“
„Etwas Gefährliches.“, wandte sich sie mit diesen Worten zum Gehen und verschwand unter Deck.
„Huh... ob sie wohl eine dieser Jäger ist? Soll ja ein richtiger Volkssport irgendwo geworden sein, diese zu jagen...“, grübelte der Ältere die Arme verschränkend, hatte er doch bereits vergessen, dass er noch immer die Tasse in der Hand hielt, die ihm nun haltlos zu Boden fiel. „Verdammt!“

Azalee legte sich die Beine übereinander schlagend in das Bett ihrer kleinen Kajüte, die nicht aus viel mehr als diesem und einer am Boden befestigten roten Truhe bestand, in der man seine Sachen ablegen konnte, was die Kämpferin nicht für nötig befand. Sie trug alles, was sie brauchte, bei sich. Das Schwert allerdings, da es beim Liegen störte, hatte die junge Frau einfach direkt neben das Bett gelegt. Seufzend drehte sie sich zur Wand und sah diese mit müdem und sogleich doch fragendem Blick an. Ihre grünen Augen schienen unruhig etwas zu suchen, gaben jedoch so schnell, wie sie begonnen hatten, auch wieder auf – ein weiteres Seufzen und schon lag sie auf dem Rücken, die Arme und Beine von sich gestreckt, den Blick diesmal mit weit offenen Augen gegen die Decke gerichtet.
„Oje...“, verschränkte Azalee die Arme hinter ihrem Kopf.
Es frustrierte die Dunkelblonde immer mehr, dass sie im Grunde mit jedem Tag, der verstrich ein Stückchen verlorener war, was ihren Aufenthaltsort und ihr Überleben an sich anging. Denn auch die Nahrung an Bord wurde langsam immer knapper und angeln schien keine sonderlich gute Idee zu sein, schließlich misstrauten noch immer die meisten der Dunkelheit, die das Land heimsuchte, dazu gesellte sich der Fakt, dass die paar Versuche, Fische an Land zu ziehen, bisher alle ohne Erfolg waren. Allem Anschein nach waren nur noch die sich auf dem Schiff Befindenden in diesen unheimlichen Gewässern unterwegs, so dass es eigentlich kein Wunder war, wenn nicht einmal beim größten Köder bestenfalls nichts weiter als Müll hängen blieb, der sogleich wieder in die Untiefen der See geschleudert wurde.
Sich über all diese Dinge den Kopf zerbrechend wanderte die junge Frau allmählich immer weiter ins Reich der Träume, dem vielleicht einzigen Ort, auf dieser Welt, der frei von allen Sorgen sein konnte, wenn er gnädig war und einen schönen Traum bescherte.

„Wie weit würdest du gehen, um... dein Ziel zu erreichen?“
„Alles. Ich weiß, dass Zweifel mich nur aufhalten und uns alle nur länger leiden lassen würden. Ich weiß nicht, wie es um dich steht, aber ich will Gewissheit haben.“
„Ich verstehe... ich verstehe dich nur zu gut... aber du besitzt nicht die Überzeugung, die du mir hier weismachen willst. Die Welt befindet sich noch immer im Wandel. Es ist dort draußen zu gefährlich für Zweifler, besonders für solche wie du es bist.“


Ein lautes Klopfen riss Azalee aus ihrem Schlaf. Sich verschlafen das rechte Augen reibend und gähnend erhob sie sich aus ihrer Koje und öffnete mit halb offenen Augen die Tür:
Jaffe starrte die Kämpferin panisch an, dabei fiel ihr auf, dass der Mann seinen rechten Arm hielt – er war verwundet, sein Ärmel war bereits blutgetränkt.
„Monster! Überall! Schnell, wir brauchen Leute. di-“, mit einem Mal bohrte sich ein pechschwarzer Stachel durch den Seemann, der nun haltlos und mit einer grausigen Grimasse zu Boden fiel.
Auf der Stelle hob die junge Frau ihre Waffe auf und landete einen sauberen Treffer durch das Unwesen hindurch, dass sich lediglich in eine dunkle und dichte Rauchwolke auflöste, die sich gezielt ihren Weg durch den Flur bahnte.
„Verdammt...“, nuschelte Azalee, die sich zu Jaff herunterkniete, doch war es bereits zu spät.
Das rauchige Wesen hatte direkt sein Herz durchbohrt, lediglich sein entsetzter Blick ließ einen noch in dem Irrglauben, dass er leben könnte. Vorsichtig schloss die Schweigsame die Augen des Toten. Während sie dies tat, überkam sie ein deutlicher Schauer, dies war der erste Tote, dem Azalee auf ihrer Reise begegnet war. Sie war überrascht, wie verhältnismäßig gelassen, sie all dies hinter sich brachte, obwohl durch die ihr unbekannte Lage äußerst angespannt war. Denn eines wusste sie wie die anderen Kampfererfahren auf diesem Kahn auch: Diese Monster waren keine gewöhnlichen Gegner, eine erdrückende Aura ging von ihnen aus, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte.
Ich sollte los... wenn ich zu lange hierbleibe, könnte anderen noch etwas geschehen...

Diesen Worten folgend, erkämpfte sie sich den Weg aufs Deck. Mit Schrecken musste sie das Szenario ansehen, welches sich ihr nun offenbarte:
Ein brausendes Gewitter, dessen Donnern und Blitzen ans Ende der Welt erinnerten und hohe und starke Wellen aufziehen hatte lassen, hatte das Schiff samt der Horde an Monstern in Angst und Schrecken versetzt.
Der Mast brannte, die Segel ebenso, zahlreiche Menschen liefen in Panik umher, jeder war sich sprichwörtlich selbst der nächste. Verletzte und kleine Kinder wurden ignoriert, die größten Feiglinge flohen einfach mit den Rettungsbooten, obwohl noch weitere Passagiere hineingepasst hätten, diese aber nun auf dem in Flammen lodernden Kahn gefangen waren. Einige versuchten noch den Booten nachzuspringen, landeten aber trotz allem nur hilflos im finsteren Wasser, während allmählich auch noch die Kreaturen, die die Tiefe Finsternis hervorgebracht hatte, erschienen und die hilflosen Reisenden in ihren sicheren Tod führten. Denn selbst wenn es gelang, eines zu besiegen, so verblieben noch Unmengen dieser Schattenwesen, während weitere aus der rauchigen Dunkelheit geboren wurden, so dass schnell mehr Monster als Menschen das Segelschiff beherrschten und so zusammen mit dem Feuer nur noch mehr Unschuldige ins Verderben stürzten. Die Angst eines langsamen und qualvollen Endes trieb manche so weit in die Verzweiflung, dass sie einfach ins Wasser sprangen, wo die meisten von ihnen direkt von den Unwesen in die Tiefe gezogen wurden, andere wiederum stürzten sich in die Feuersbrunst, die ab und an in ihrer Kraft unter den gewaltigen Blitzen zu verblassen schienen und so auch ein wenig Licht ins Dunkle brachten, was die grausigen Gestalten nur noch besser sichtbar machte. Nur wenige versuchten das Unglück zu beenden, so griffen einige Matrosen nach brennenden Holzstücken und opferten sich traurigerweise letztlich in einem sinnlosen Tod, folgten ihnen jene doch auf der Stelle, die sie versucht hatten zu beschützen.
„Verdammt...“, sich erschöpft und mit Wunden übersehen an eine Wand lehnend atmete Azalee angestrengt auf, sie hatte gehofft, zumindest dort etwas erreichen zu können, doch war die Lage an Deck bei weitem schlimmer, als sie es hätte dort unten je hätte sein können.
„Geh unter Deck!“, befahl ein Matrose, der mit dem Rücken zur gegen eines dieser Wesen kämpfte, er wedelte mit seiner provisorischen Fackel umher. „Los, mach schon!“
„Aber-“
„Wir müssen alle an Deck holen, noch ist ein Rettungsboot übrig!“, anscheinend hatte er trotz allem gesehen, dass die Kämpferin ein Schwert in ihrer linken Hand hielt.
„Verstanden!“, rief sie und machte ungewollt kehrt.
Egal, wie sie sich entschied, jemand würde an diesem Tag immer sterben, waren es nun die mutigen Matrosen, die gegen eine Übermacht vorgingen oder die hilflosen Passagiere, die verängstigt in ihren Kabinen ausharrten und hofften, dass kein Monster sie je finden würde. Solange Azalee zumindest nicht zögerte, wusste sie, dass die Chancen aufs Überleben der meisten weitaus höher war, als wenn sie lange darüber nachdenken würde, was sie tun sollte.

So suchte sie eine Kabine nach der anderen ab. Manche waren bereits verlassen, andere mit Monstern verseucht, wieder andere vollkommen zerstört. Doch dann hörte sie ein leises Wimmern, das sie direkt zu einem schwarzhaarigen Jungen von ungefähr 8 Jahren führte, der weinend und vollkommen verängstigt nach seiner Mutter rief, während er geradezu an der hölzernen Wand kleben zu schien. Allem Anschein nach hatte der Kleine eben erst sein Zimmer verlassen und war dann gleich vor Angst zusammengebrochen. Er bemerkte nicht einmal, dass die junge Frau auf ihn zukam und sich zu ihm herunterkniete. Fast wie hypnotisiert, starrte sie ihn einige Sekunden an und musterte ihn dann. Er trug ein einfaches blaues Hemd samt einer braunen Hose. Vorsichtig legte sie ihre freie Hand auf den Kopf des Jungen und fuhr ihm danach durchs Haar, sie konnte das Kind einfach nicht so sehen. Allerdings beruhigte sich der Jüngere nicht direkt, er schaute die Kämpferin mit geröteten Augen eher verwirrt an.
„Ich will zu meiner Mama...!“, erwiderte er mit einer heiseren Stimme.
Die Ältere wollte etwas erwidern, doch unterließ es dann sein, sie wollte das Kind nicht auch noch seiner letzten Hoffnung berauben, stattdessen zog sie ihn wortlos am Arm hoch.
„Au, du tust mir weh...!“
„Tut mir Leid, aber wir dürfen nicht zu lange an einer Stelle bleiben...“, entgegnete sie auf ihr Schwert deutend, kaum stand der Kleine auf seinen eigenen Beinen. Nachdenklich schaute sie dabei umher, denn wohin sollte es nun gehen? „Wo... könnte deine Mutter denn sein, Kleiner?“
„Weiß nicht... hilfst du mir?“, murmelte er ahnungslos und umherschauend.
Die Gefragte lächelte seicht und nickte dann, wobei ihre Gedankenwelt bei weiterem finsterer aussah, als sie es sich anmerken ließ.
Was sind das überhaupt für Monster? Kein Blut oder sonst etwas... als wären sie... Rauch... und dann noch diese seltsame Dunkelheit... es scheint bereits ewig Nacht zu sein... was geht hier vor? Ich hoffe, es geht allen gut...

Azalee gab dem Jungen immer wieder Handzeichen, wenn sie wollte, dass er stehen bleiben oder sich in Sicherheit bringen sollte. Sie war einfach kein Mensch großer Worte und in so einer Lage waren überflüssige Laute eine Einladung in den Tod, den sie natürlich noch nicht erleben wollte. Still öffnete sie eine Kabinentür, während ihr junger Begleiter dicht an ihr klebte und sich in Gedanken ganz, ganz weit weg wünschte, denn noch immer durchdrangen die panischen Schreie den Ozeanriesen und ließen den Jüngeren so ängstlich zittern, während, trotz aller Mühe, die Tür unheimlich knarrte und auf den ersten Blick nur noch mehr Dunkelheit offenbarte. Die Luft scharf einatmend winkte Azalee ihren Helfer heran und schritt mit ihm in das Unbekannte. Der Achtjährige stieß die Ältere mit einem Mal zur Seite.
„Mama!“, stürmte er an seiner Aufpasserin vorbei und drückte sich gegen eine blonde Frau, die am Boden sitzend gegen eine Wand lehnte. „Mama! Mama!“
Langsam und aufmerksam näherte sich die Dunkelblonde, deren ernste Miene sich mit einem Mal verzog.
„Nein...“, hauchte sie fassungslos und griff die Schulter des Jungen. „Kleiner-“
Der Junge schlug ihre Hand weg und klammerte sich weiter um seine Mutter, er wollte nicht hören, was sie zu sagen hatte, schließlich hatte er seinen geliebten Menschen endlich wieder bei sich. Dies mit ansehend, schüttelte sich Azalee angewidert, sie hatte im Gegensatz zu dem Kleinen, der sich blind an an den Körper drückte, das Gesicht der Toten gesehen:
Es war vollkommen entstellt worden, teils war die Haut abgerissen, dessen Entsetzen noch durch den panischen Ausdruck im Gesicht von der Mutter des Jungen verstärkt wurde. Das Kind leugnete all dies, für ihn war seine Mutter noch eine Lebende, von der er sich nicht mehr trennen wollte. Sie war schließlich immer für ihn da gewesen, warum sollte sie es also nun nicht mehr? Er konnte sie sehen und fühlen, somit war sie da und wenn er sie nicht mehr losließe, so glaubte er fest daran, dass sie ihn nie wieder alleine lassen würde.
„Kleiner! Sie ist tot, lass uns gehen oder wir enden genauso!“, erklang ihre Stimme kalt, die Kämpferin wusste, dass jetzt keine Zeit für lange Reden oder gar Erklärungen war.
„Mama! Mama! Sie ist gemein zu dir! Sag wa-“
Mit einem Mal riss ein Wesen der Tiefen Finsternis die Tür ein. Es war ein Schattenritter, der zum Kampfe fordernd seine düstere Klinge hob und auf die junge Frau richtete, die dies mit einem Nicken erwiderte. Sofort attackierte sie das Wesen mit einer direkten Rammattacke, da sie es aus dem Raum haben wollte, damit der Junge zumindest irgendwie in Sicherheit war, jedoch wich das Unwesen einfach mit einem Seitschritt aus. Anscheinend war es ein gutes Stück schlauer als seine Artgenossen und holte so auch direkt aus, mit einem Schlag, den Azalee trotz allem noch streifte.
„Argh...!“, ächzte sie und nickte ein weiteres Mal, sie wollte das Monster auf keinen Fall an den Jungen heranlassen!
Ein Schlag folgte nun flink auf den nächsten, manche wurden abgewehrt, manche gingen daneben und wieder andere trafen genau ins Schwarze. Da es kaum Raum zum Bewegen gab, war dieser recht monotone Ablauf des Gefechts kein Wunder, denn Ausweichen durch eine Rolle oder einen Sprung war so gut wie unmachbar. Wieder und immer wieder schlug die Schwertkämpferin auf das Monster ein, das selbst bei nach zahlreichen durchbohrenden Treffern noch immer nicht kleinbei geben wollte. Wann immer es sich wieder in Rauch gelöst hatte, kam es kurz darauf wieder und kämpfte weiter – ein wahrer Teufelskreis.
Blechern schallend trat der Ritter so auf die mittlerweile vollkommen Erschöpfte zu und schaffte es mit einem einfachen Angriff, den sie mit ihrer Waffe abwehren wollte, eben diese aus der Hand zu schleudern.
„Nein...“, brachte Azalee noch angestrengt atmend hervor. „Aah!“
Die Schattengestalt packte ihren Hals und donnerte die junge Frau gegen die Wand. Mit schmerzverzerrter Miene hob sie zitternd ihre Hand an.
„Hi... hier!“, mit einem Mal begann der Boden unter dem Ritter zu beben und ihn so aus dem Gleichgewicht zu bringen, worauf dann noch ein Stalagmit folgte, der urplötzlich aus dem Boden des Schiffs schoss und das Wesen erst einmal wieder auflöste.
Die Augen des Jungen weiteten sich.
„Keine Sorge!“, die Kämpferin hob mit beiden Händen ihr Schwert auf, während sie sich selbst kaum noch auf den Beinen halten konnte. „Gleich wird es wiederkommen, bleib, wo-
„Monster! Du bist eines dieser Ad... Adeptenmonster!“, ertönte eine unbekannte Stimme, es war ein Matrose, der nur mit einer Fackel bewaffnet war. Seine Miene zeigte einen deutlichen Hass gegen die junge Frau, deren Augen von dem wenigen Licht bereits schon geblendet wurden.
„Du bist schuld, dass die anderen Monster hier sind! Du bist auch an der Dunkelheit und der Goldenen Sonne schuld! Du bist ein Monster! Verschwinde! Wir wollen leben!“, rief er weiter.
Das Gezeter des Besatzungsmitglieds ließ sie sprachlos werden. Sie hatte gewusst, dass die Leute in dieser Gegend Adepten hassten und dennoch, dies war das erste Mal, dass jemand sie deswegen als Monster bezeichnete und das dann noch in so einer Lage!
„l-ah!“, der Mann begann sie mit Schutt zu bewerfen, sie sollte verschwinden. „Aufhören!“
„Verschwinde, du Monster! Du bist doch an allem schuld, was hier schiefgegangen ist! Geh von dem Kind weg!“
„Das ist doch-“
Ein Krachen ertönte, erst leise, dann immer lauter. Aufgebracht durch die Worte des Seemanns schaute sie wild umher, keine Ruhe findend und dann - gerade in dem Augenblick, als die Dunkelblonde erkannte, woher das Geräusch stammte und um was es sich handelte – war es bereits zu spät...
http://animaniac.square7.ch/forum/index.php?page=Index
Ich mache mal ganz unauffällig Werbung für einen Kumpel Crazy
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Anbruch des neuen Morgens - von Tasse - 15.01.2011, 13:34
RE: Anbruch des neuen Morgens - von Tasse - 21.02.2011, 23:39
RE: Anbruch des neuen Morgens - von ProSim - 22.02.2011, 13:12

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