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/inc/class_datacache.php 138 native_unserialize
/inc/init.php 182 datacache->cache
/global.php 20 require_once
/showthread.php 28 require_once
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7 Faden
#11
Gar nicht so schlecht. Da du ja Kritik willst, gibt's jetzt volles Pfund aufs Maul Lachen

Saturos I. schrieb:Als ewiges Dokument der menschlichen Torheit ... [...]

Ich würde vermutlich eher Sinnbild schreiben. Dokument klingt komisch. Wobei Sinnbild vielleicht auch zu abgegriffen ist und sehr häufig verwendet wird, keine Ahnung. Aber wenn du ausdrücken willst, dass dieser Mann quasi für alle Zeiten die Torheit der Menschen darstellt, passt Sinnbild etwas besser.

Saturos I. schrieb:Denn er hatte sie mit Intelligenz ausgestattet, und Intelligenz bringt immer Gefühle mit sich, böse Gefühle natürlich [...]

Der plötzliche Wandel kommt hier etwas ... sehr plötzlich. Vorher wird hervorgehoben, dass sie eben keine Gefühle hatten und auf einmal ist dann die Intelligenz der Grund, warum sie Gefühle entwickeln. Die Begründung gefällt mir in dem Fall nicht Zungeraus
Auch passt "böse" irgendwie nicht so recht zu Gefühlen, würde ich eher als Charaktereigenschaft sehen. Zu Gefühlen passende Adjektive wären für mich eher innig, stark/schwach etc.
Jemand ist nicht böse wegen seinen Gefühlen, sondern eher wegen seinem Verhalten und seinen Handlungen. Oder nicht?

Dann ein Logikproblem: Warum schicken die Wyrden Menschen, wenn sie sich nicht erkenntlich machen, sich den Menschen nicht zeigen dürfen?
Saturos I. schrieb:Warum konnten sie sich den Menschen nicht zeigen [...]
Dann aber:
Saturos I. schrieb:Sie beschlossen, diese in die entlegensten Winkel von Anor zu bringen und übertrugen drei Menschen diese Aufgabe.

Der Verfall der Wyrden scheint ja in ihrer Intelligenz begründet zu sein. Auch das kann ich dir nicht so ohne weiteres abkaufen. Natürlich sind Hochmut, Verachtung etc. mögliche Folgen, aber nicht ausschließlich. Ich bin kein Freund von Schwarz-Weiß-Malerei. Warum nicht einen Wyrden, der gegen die anderen rebelliert? Der erkennt, wie geblendet sie sind? Ich vermute mal, dass absichtlich die Wyrden nur negativ dargestellt werden. Ist dir auch gut gelungen. Aber vielleicht etwas zu einseitig Zungeraus

Der letzte Abschnitt ist auch so verworren. Da gefiel mir die Geschichte um die drei Menschen besser und wie die Wyrden sich entwickelt haben. Vielleicht, weil zuviele neue Elemente mit reinkommen. Die Königin, der Schöpfungsengel, Styx; wirkt alles kunterbunt durcheinander gewürfelt ^^

Ich würde Wissen auch nicht durch weise personifizieren. Umfangreich, gewaltig, unglaublich passt da besser.
Saturos I. schrieb:[...] weise und umfangreich war ihr Wissen.

Styx als Name ist zu bekannt, als dass er zu einem Volk passt. Erinnert mich einfach an den Fluss in der Unterwelt aus der griechischen Mythologie. Wirkt auf mich etwas fremd, den Begriff mit einem Volk gleichzusetzen, aber das ist ja auch nur mein persönlicher Mist Zungeraus
Insgesamt fand ich den Text ganz gut, bis auf den letzten Abschnitt. Es werden einem halt viele Fakten ins Gesicht geknallt. Der Schöpfungsengel wirkt irgendwie deplatziert, das Ende der Wyrden kommt ziemlich plötzlich und warum zum Teufel "Machina"? Klingt so pseudo animemäßig Lachen

Jetzt hab ich wohl auch viel gemeckert. Bin trotzdem kein Deutschlehrer Zwinker
"Englisch mag die Sprache der Welt sein, aber Deutsch ist die Sprache des Herzens." -- Jawoll.
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#12
Shagon schrieb:Gar nicht so schlecht.

Suspekt Suspekt
Wahnsinn, dass ich überhaupt eine positive Anmerkung bekommen habe^^

Zitat:Da du ja Kritik willst, gibt's jetzt volles Pfund aufs Maul Lachen

Der Mandant stellt sich den Vorwürfen. Also:

Sinnbild statt Dokument ist m.E. Ansichtssache und wie du schon richtig festgestellt hast, ist Sinnbild etwas häufiger in der Verwendung. Joah, in Ordnung, ich finde es mit Dokument schöner.^^

Shagon schrieb:Jemand ist nicht böse wegen seinen Gefühlen, sondern eher wegen seinem Verhalten und seinen Handlungen. Oder nicht?

Joah, stimmt^^. Etwas unglücklich formuliert.

Shagon schrieb:Der plötzliche Wandel kommt hier etwas ... sehr plötzlich. Vorher wird hervorgehoben, dass sie eben keine Gefühle hatten und auf einmal ist dann die Intelligenz der Grund, warum sie Gefühle entwickeln. Die Begründung gefällt mir in dem Fall nicht Zungeraus

Ich zitiere:

Ich schrieb:Eines hatte der Alte jedoch nicht berücksichtigt; im Laufe der Jahrtausende waren die Wyrden selbstständig geworden, viel selbstständiger, als der Graue Mann es sich je zu träumen gewagt hätte.

Soo plötzlich war es dann doch nicht, Jahrtausende sind schon ein bisschen, oder^^
Vlt. wird das aus dem Text nicht so ersichtlich, aber die Intelligenz ist der Grund, warum sie Fragen stellen und nicht, warum sie Gefühle entwickeln. Das ist erst der nächste Schritt.

Shagon schrieb:Dann ein Logikproblem: Warum schicken die Wyrden Menschen, wenn sie sich nicht erkenntlich machen, sich den Menschen nicht zeigen dürfen?

Ich schrieb:Warum konnten sie sich den Menschen nicht zeigen [...]

Dann aber:

Ich schrieb:Sie beschlossen, diese in die entlegensten Winkel von Anor zu bringen und übertrugen drei Menschen diese Aufgabe.

Das sie den Menschen diese Aufgabe übertrugen, heißt für mich nicht, dass sie sich den Menschen auch zeigen müssen^^

Shagon schrieb:Ich vermute mal, dass absichtlich die Wyrden nur negativ dargestellt werden. Ist dir auch gut gelungen. Aber vielleicht etwas zu einseitig Zungeraus

Typische Gut-Böse-Distonie und war auch so gewollt. Ihre "Art" soll praktisch als ein ganzes auftreten. Man hätte es auch anders machen können, aber es gibt ja noch Buch 2 (in dem die Wyrden allerdings gar nicht mehr vorkommen... MistCrazy )

Shagon schrieb:Der letzte Abschnitt ist auch so verworren. Da gefiel mir die Geschichte um die drei Menschen besser und wie die Wyrden sich entwickelt haben. Vielleicht, weil zuviele neue Elemente mit reinkommen. Die Königin, der Schöpfungsengel, Styx; wirkt alles kunterbunt durcheinander gewürfelt ^^

Ja, da hab ich mich dann so ein bisschen verrannt.. Eigentlich sind es zwei Bücher und ich hatte nach dem Absatz aufgehört, bevor die Altvorderen kamen. Ja, zu viel gewollt^^ Sehe ich vollkommen ein.

Und Styx.. Ja, aber ich wollte eben etwas Bekanntes nehmen. Ich setze das auch immer mit dem Fluss der Unterwelt gleich^^

Shagon schrieb:Insgesamt fand ich den Text ganz gut, bis auf den letzten Abschnitt.

"Gut" halte ich für eine eher weniger motivierende Einschätzung, aber ich nehme mal an, du meinst das ehrlich.^^

Shagon schrieb:[...]warum zum Teufel "Machina"? Klingt so pseudo animemäßig

FFX... Ich konnte mir einen kleinen Hinweis nicht verkneifen. Man bestrafe michCrazy

Shagon schrieb:Jetzt hab ich wohl auch viel gemeckert.

Ja, das hast du.. Nein, danke dafür, auch wenn ich mich jetzt vehement dagegen gewährt habe.
Der Mandant darf sich setzen. Das Hohe Gericht zieht sich zur Beratung zurück.
>>Der Außenwelt zu zürnen wäre töricht. Sie kümmert sich nicht darum.<<

Marc Aurel

--Nur noch eingeschränkt da, bis die Flaute hier mal vorüber ist.--
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#13
Die Geschichte ist reichlich seltsam, glaube ich.. Ich versteh sie ja selbst ned so recht^^ Trotzdem bitte reviewen, wenn es nicht allzu schlimm ist.

Der Wanderer


Frostige Schauer wehten über die Eisberge, die der Mann überquerte. Mühsam setzte er einen Fuß vor den anderen, schleppte sich erschöpft durch die eisigen Höhen des tibettanischen Hochlandes. Seine Vorräte waren aufgebraucht, er hatte nichts mehr bei sich, von dem er leben konnte. Seine Glieder schmerzten und seine Augen taten nicht mehr ihre gewohnte Arbeit, denn er musste sie ständig zusammenkneifen, da sein Blick in den Schneewehen verschwand. Die Kälte zehrte sehr an ihm und er entschloss sich, noch ein letztes Mal vor seinem Tod die Sonne sehen zu wollen. Daher errichtete er seine Zeltunterkunft am höchsten Punkt, an dem ihn seine Beine noch tragen konnten.
Doch gerade als er im Schneesturm in sein warmes Zelt wollte, sah er einen schwachen Umriss vor sich im Sturm auftauchen. Nicht, dass er langsam größer wurde, nein, er erschien plötzlich zwischen zwei Lidschlägen, aber wiederum so klar, dass der Mann eindeutig feststellen konnte, dass er sich auch nichts einbildete. Der Umriss kam auf ihn zu, drehte dann aber abrupt um und verschwand wieder im Nebel. Der Mann wusste, dass es lebensmüde wäre, jetzt in den Schneesturm hineinzulaufen, da er höchstwahrscheinlich nicht wieder zurückfinden würde. Aber etwas zog an ihm, eine Fremde Macht, die Neugierde und Übermut zugleich vereinte, und ehe er es begriffen hatte, war er auch schon nach draußen gegangen, hatte sein Zelt Zelt sein lassen und rannte nun in immer schneller werdenden Schritten in die Richtung, in die er die Gestalt vermutete. Nachdem er bereits eine ganze Weile durch das immer dichter werdende Schneetreiben gewatet war, öffnete sich plötzlich vor ihm der Schneeschleier, der die ganze Zeit über seine Sicht behindert hatte und gab einen Blick frei, der es ihm gleich noch kälter werden ließ. Vor ihm in einer Schneewehe lag eine einzelne Person, deren Lippen blau waren vor Kälte. Ihr zerschlissener Mantel gab den Blick auf eine Wunde frei, die an ihrer Seite klaffte und deren Blut in den Schnee lief. Nur - etwas war anders, denn das Blut war nicht rot, sondern von einem leicht schimmernden grün durchsetzt.
Der Mann stand wie erstarrt da und konnte seine Glieder kaum bewegen. Einerseits hatte die Leiche, wenn es eine war, Glück, ihn gefunden zu haben – beziehungsweise, dass er sie gefunden hatte -, andererseits konnte der Mann nichts für sie tun, denn er hatte nichts, um die Blutung in irgendeiner Weise stoppen zu können. Hilflos wie er war, konnte er nur dastehen und warten. Als sich im Schneesturm, der sie beide anscheinend unberührt ließ, etwas rührte, fuhr der Mann herum, in der Hoffnung, jemanden zu finden, der ihm helfen konnte. Doch vor ihm stand nur ein alter und gebrechlicher Mann, der ihn mit großen Augen anstarrte. Und als der Wanderer gerade seine Sprache wiedergefunden hatte - denn es war nun wirklich seltsam, mitten in einem Schneesturm auf einen alten Mann zu treffen -, begann dieser, mit tiefer und melodischer Stimme zu sprechen:
Nun, schön das wir uns nun auch hier treffen, mein Freund, am Ende aller Zeiten und vor allem, am Ende jeglicher Zivilisation. Dass du doch noch einmal das Bedürfnis hattest, herzukommen, daran habe ich ehrlich gesagt gezweifelt.
Anscheinend hat deine Vergessensphase dir sämtliche Erkenntnis genommen. Aber es ist sowieso zu spät, dir jetzt die Geschichte zu erzählen. Begnüge dich damit, mir noch einmal begegnet zu sein, denn bald werde ich sterben. Und dann bist nur du noch übrig, als letzter von uns dreien, die das Gerüst der Welt tragen. Als letzter, der den Siegeszug der menschlichen Natur noch verhindern kann. Aber du wirst nichts dagegen tun können, denn du erinnerst dich nicht mehr daran, wer du bist.
Man nannte mich einst die Ehre, als ich noch in der Blüte meiner Zeit stand, war ich jung und bediente mich des Ehrgefühls, dass die Menschen hatten. Doch mit der Zeit wurde dieses Gefühl immer rarer und ich begann, mich wider meiner Natur zu ändern. Und ich erschuf eine Saat, ein Zweig meines Gefühls und nannte es die Liebe. Doch Liebe war zu schwach, um zu überleben, denn es konnte sich nicht ernähren, da sein Gefühl noch rarer gesät war als meines. Die Menschen bestanden nur aus Angst, Rache und Geiz. So kam es, dass sich ein Wesen entwickelte, dem all diese Gefühle als Nahrung dienten - die Macht. Es entbrannte ein harter Kampf zwischen mir und der Macht, aber letztlich musste ich mich geschlagen geben. So kommt es, dass wir uns heute hier begegnen. Und du bist das, was aus mir und den Menschen entstanden ist und was ich nicht steuern konnte - und was auch Macht nicht töten konnte. Und so kommt es, dass sich Liebes letzte Prophezeiung erfüllt - denn die Hoffnung stirbt zuletzt.

Mit diesen Worten verschwand der Alte Mann und ließ ihn mit der Leiche allein. Der Mann beugte sich über die Leiche, die ihm mit einem Mal noch zerbrechlicher vorkam. In ihrer rechten Hand hielt sie ein Messer, an dem Blut klebte. Grünliches Blut. Der Mann setzte das Messer an seine Brust, aber als er sich bewusst wurde, was er tun wollte, war es schon zu spät- die Leiche hatte ihn mit einem Griff umklammert, der einem Schraubstock alle Ehre machte. Ihre Augen waren immer noch geschlossen und auch ihre Brust hob sich nicht, aber sie nahm sanft die Hand des Mannes und führte sie an ihre Lippen. Eine Träne fiel aus seinem Gesicht auf die Klinge und wischte etwas von dem Blut weg. Als die Leiche abermals seine Hand küsste, durchfuhr ihn ein Gefühl der Trauer, das er nicht erklären konnte. Die Leiche drehte das Messer in seiner Hand und führte es langsam an seine Brust. Sie lächelte und es sah fast ein bisschen traurig aus. Der Mann jedoch nickte gefasst und berührte sie ein letztes Mal. Dann war die Hoffnung gestorben.
>>Der Außenwelt zu zürnen wäre töricht. Sie kümmert sich nicht darum.<<

Marc Aurel

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#14
Hmm, also wenn die Leiche noch lebt ist es doch keine mehr oder? Leichen bluten ja auch eher selten.

Ansonsten "Gar nicht so schlecht." Ist eventuell etwas komisch, wenn du deine eigene Geschichte nichtmehr verstehst, aber das geht mir manchmal ähnlich.
Glaube keiner Studie, die du nicht selbst finanziert hast!
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#15
Naja, ich versteh sie schon, bloß es ist... Eigentlich ist das gar nicht so meine Art, solche Geschichten. Irgendwie ist die mir so ... erschienen^^ Ich weiß nicht, ich hatte diese Idee und hab sie aufgeschrieben. Sie ist etwas wirr, aber symbolhaft, denke ich doch^^
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#16
Das ist eine eher lustige Geschichte, nicht so ernst wie die anderen. Das wäre dann Faden Nummer 4. Viel Spaß!

Eisverkauf

Ein kleiner Junge kam an einem schönen sonnigen Tag zu einem freundlich aussehenden Eisverkäufer in den Park und wollte ein Eis kaufen. Er steht erst lange an, bis er nach einer langen Schlange von Leuten endlich an die Reihe kommt und sich umguckt. Mit einer Eistüte in der Hand dreht sich der Verkäufer zu dem Jungen um und fragt nach der ihm vorschwebenden Sorte. Der Junge schaut stumm über die riesige Auswahl an Eissorten, die der Verkäufer in seinem Wagen hatte und begann sich langsam zu fragen, wie viel Sprit das Gefährt bei einem solch unglaublichen Gewicht wohl verbrauchen müsse.
Der Verkäufer fragte den Jungen erneut, was für eine Eissorte er denn gern hätte. Der Junge wiederum fragte, ob ihm der Verkäufer eine bestimmte empfehlen könne. Also beginnt der Verkäufer aufzuzählen: Wir hätten Stracciatella, Schokolade, Nougat, Karamell oder gar Schokoflips. Der Junge verneinte und schüttelte resigniert den Kopf. Oder willst du Erdbeer, Himbeer, Brombeer, Heidelbeer, Johannisbeer, Apfel, Kirsche oder Sanddorn?
Wieder schaute der Junge den Verkäufer aus seinen braunen, tiefbraunen, ja haselnussbraunen Augen an. Nein, nein, das ist auch nicht das richtige für dich, denkt sich der Verkäufer und beginnt weiterzufragen: Schlumpfeis, Marzipan, Kokos, Haselnuss, Pistazie, Wallnuss oder unser gesundes Bio-Eis mit Milch vom glücklichen Kühen?
Wieder ein Kopfschütteln, zunehmende Gereiztheit der Wartenden. Einige treten unruhig auf der Stelle hin und her, andere kramen in ihren Jacken- und Hosentaschen nach Haustürschlüsseln. Wieder andere entfernen sich ganz. Doch alle verfolgen mit wachsender Neugierde das Gespräch zwischen dem Jungen und dem Eisverkäufer.
Dieser ging nun voll in seinem Element auf. Ungehindert und mit wachsendem Enthusiamus beginnt er dem Jungen weitere Eissorten aufzuzählen, denn er war gewillt, den Wunsch eines jeden Kunden zu erfüllen, auch den dieses kleinen Jungens. Joghurt oder Buttermilch oder Zitrone? Oder doch lieber Kaffee oder Latte Macchiato oder Milch? Oder unsere Bratapfel oder Christstollen oder Plätzchen?
Aber der Junge ließ nur resigniert den Kopf hängen. Der Verkäufer war nun hochrot angelaufen und nun vollständig überzeugt, dass er es diesem Jungen nicht mehr recht machen konnte. Wie sollte er einen so anspruchsvollen Kunden nur zufriedenstellen, der doch keine Eissorte aus seinem gesamten Repertoire haben wollte? Flach atmend und erschöpft lehnte er sich gegen die Wand seines Eisladens.
Der Junge aber wollte nur seine Lieblingssorte haben, die der Eismann ihm nicht anbieten konnte. Ein vollkommen einfaches Vanilleeis, denn das war ihm von allen Sorten am allerliebsten.
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#17
Zurück aus dem Urlaub mit einer neuen Geschichte^^

Die zwei Männer

Einst gab es auf der Erde zwei Männer, die sich völlig von den anderen Menschen ihrer Zeit abhoben.
Der eine plante sein Leben perfekt durch. Er verlor keine Zeit; wenn er frühs aufwachte, folgte sein Tag einem strengen Zeitplan. Er gab ihm genau 12 Minuten und 30 sekunden für die morgendliche Dusche, danach 10 Minuten und 12 Sekunden für das anschließende Frühstück, nebenbei las er noch die Morgenzeitung, trank seinen Kaffee in einem Zug leer und butterte in aller Eile sein Brötchen, welches er liebend gern mit Marmelade essen würde, als er auch schon um Punkt 5:34 Uhr aus dem Hause ging. Danach nahm er die Bahn, um zur Arbeit zu gelangen und berechnete hier genau, wie viel Zeit er mehr arbeiten müsste, wenn die Bahn zu spät kommen sollte und wenn er dann an seiner Station ausstieg, so konnte man beobachten, dass er alle Menschen, die ihm im Weg waren, einfach wegschob um in aller Eile zur Arbeit zu kommen, welcher er 12h seiner Zeit widmete; der Mann machte immer pünktlich Schluss, er hatte keine Überstunden, kam aber auch nie zu spät, er war ein vorbildlicher Arbeiter, von den Chefs geliebt, von den Kollegen verachtet und wenn er dann schließlich Schluss machte, hetzte er in aller Eile nach Hause, aß eine Kleinigkeit, erledigte seine restlichen Verträge für die Chefs und fiel um Punkt 23.30 Uhr ins Bett, stellte vorher noch schnell seinen Wecker, um den morgigen Zeitplan perfekt einhalten zu können und es wie jeden Tag allen recht zu machen. Der Mann hatte keine Familie, keine Kinder, Onkels, Tanten, Großeltern, Urgroßeltern, Erzieher oder ähnliches, und selbst wenn er sie einmal gehabt hätte, so hätte er sie längst im Eifer des Lebens vergessen, denn jeder Tag war für ihn gleich geworden, sie gleichten sich wie ein Ei dem anderen und schon lange lebte nur noch für seine Arbeit. Man konnte glauben, er war glücklich.

Dann gab es aber noch den anderen Mann.

Er genoss sein Leben in vollen Zügen,
und vernächlässigte den Rest.
Er hatte reich geerbt,
und musste nie arbeiten.
Er hatte eine große Villa,
die verschuldet war.
Er spendierte sein Geld auf Festen und Feiern,
um dem Kreis anzugehören.
Er hatte Hausdiener und Butler,
die danach trachteten, ihn auszupressen.
Er hatte Kinder, die er groß zog, und eine Frau,
die er angeblich liebte.
Er hatte viele Freunde und keine Feinde,
glaubte er.
Kurzum, er war glücklich,
möchte man meinen.
Einfach glücklich und zufrieden, mit dem was er hatte.

Und eines Tages trafen beide Männer aufeinander. Sie schauten sich an, dann fielen sie sich in die Arme, weinten Tränen, denn angeblich war jedes Leben der beiden das, was der andere nicht hatte und vergeblich suchte. Und lange standen sie so da und weinten, während die Leute kopfschüttelnd um sie herumgingen, bis es Nacht war und sie immer noch so aneinandergebückt dastanden.
Doch beide hatten sich im Angesicht des anderen ein Messer in den Rücken gestochen.
Das entdeckten die Passanten jedoch erst, als am frühen Morgen die Raben über den beiden kreisten. Und so ließ man sie stehen, als Zeichen für alle, die einmal die Geschichte der beiden Männer gehört hatten. Und keiner der beiden Männer wurde je vermisst- und wenn, dann ganz schnell wieder vergessen.
Und beide Männer standen da, für die Ewigkeit, mit einem Lächeln auf den Lippen.
>>Der Außenwelt zu zürnen wäre töricht. Sie kümmert sich nicht darum.<<

Marc Aurel

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#18
(28.07.2012, 10:50)Saturos I. schrieb: [...] Er spendierte sein Geld auf Festen und Feiern [...]

Ich habe schon viele üble Anglizismen gesehen, aber der hier schießt den Vogel ab.
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#19
http://de.wiktionary.org/wiki/spendieren

Danke.
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Marc Aurel

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#20
Punkt an dich. Deine Geschichte ergibt trotzdem keinen Sinn, nicht einmal symbolisch gesehen. Die Parabel mit dem Jungen und dem Eisverkäufer funktioniert rein logisch schon nicht, wenn sie denn überhaupt eine Parabel sein soll. Ehrlich gesagt habe ich bei jedem deiner Texte das Gefühl, dass du nicht ganz wusstest, worauf du überhaupt hinaus wolltest.
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