28.03.2013, 22:51
Heute auf der Beerdigung meines Urgroßvaters in Hamburg gewesen, der mit stolzen 103 Jahren friedlich beim Klavierspielen verstorben ist.
Der Mann hat den Kaiser und den 1. Weltkrieg erlebt, ging während des 2. Weltkrieges mit der Waffen-SS nach Italien, überlebte körperlich unversehrt und kehrte zurück. Studium mit 22 beendet, weiterführende Ausbildung mit 25 abgeschlossen, mit 29 bereits 3 Kinder. Und und und.
Natürlich bin ich voreingenommen bei dem was ich gleich sage, aber ich glaube ich habe noch nie einem Menschen mehr Respekt entgegenbringen können; und wollen. Im Nachhinein fällt mir auf, wie gerne ich noch mehr Zeit mit ihm verbracht hätte, um Geschichten über die schwierige Zeit der Kriege zu hören. Deswegen kann ich hier jedem nur raten, dessen Groß- bzw. Urgroßeltern noch leben: Nutzt die Zeit. Und fragt, wenn möglich. Nachdem ich "Unsere Mütter, Unsere Väter" gesehen habe, ist mir wieder klar geworden wie wenig man sich die Grauen der Kriege vorstellen kann. Und dass man versuchen sollte zu verstehen und zu vergeben. Ich hoffe, dass mein Urgroßvater in dem Wissen verstorben ist, dass ich bzw. wir ihm für seine Taten in Italien vergeben haben; was auch immer er im fanatischen Glauben an Führer, Volk und Vaterland getan haben mag.
In diesem Sinne.
Der Mann hat den Kaiser und den 1. Weltkrieg erlebt, ging während des 2. Weltkrieges mit der Waffen-SS nach Italien, überlebte körperlich unversehrt und kehrte zurück. Studium mit 22 beendet, weiterführende Ausbildung mit 25 abgeschlossen, mit 29 bereits 3 Kinder. Und und und.
Natürlich bin ich voreingenommen bei dem was ich gleich sage, aber ich glaube ich habe noch nie einem Menschen mehr Respekt entgegenbringen können; und wollen. Im Nachhinein fällt mir auf, wie gerne ich noch mehr Zeit mit ihm verbracht hätte, um Geschichten über die schwierige Zeit der Kriege zu hören. Deswegen kann ich hier jedem nur raten, dessen Groß- bzw. Urgroßeltern noch leben: Nutzt die Zeit. Und fragt, wenn möglich. Nachdem ich "Unsere Mütter, Unsere Väter" gesehen habe, ist mir wieder klar geworden wie wenig man sich die Grauen der Kriege vorstellen kann. Und dass man versuchen sollte zu verstehen und zu vergeben. Ich hoffe, dass mein Urgroßvater in dem Wissen verstorben ist, dass ich bzw. wir ihm für seine Taten in Italien vergeben haben; was auch immer er im fanatischen Glauben an Führer, Volk und Vaterland getan haben mag.
In diesem Sinne.
"Englisch mag die Sprache der Welt sein, aber Deutsch ist die Sprache des Herzens." -- Jawoll.