Wie entspannt ihr euch?

[Frayed End Of Sanity]

Da gibt es bei mir vier Möglichkeiten, die je nachdem, wie der Tag war, abgewogen und entschieden werden.

Typ #1: Der komplette Burnout
Beispiel: Im Normalfall ist in der Schule alles schiefgelaufen, was schieflaufen konnte, dazu kommen persönliche Probleme, die sich am selben Tag plötzlich anhäufen. Die Mutter - zu der ich natürlich so ein super Verhältnis hab wie ein Antikörper auf ein Bakterium - meint wieder, alles besser zu wissen, schreit mich wieder für nichts zusammen und beharrt darauf. Freunde haben keine Zeit, aber hey, ich bin sowieso kein Mensch, der sich bei jedem sofort ausweint, dann versuche ich, mich abzulenken. Das schlägt natürlich fehl, weil die Technik wiedermal ihre Tage hat und/oder ich wieder krank bin und somit meine Motorik wieder was fallen lässt.

=> Die Lösung: Ich lege mich einfach ins Bett und schlaf wahrscheinlich sehr schnell ein. In den meisten Fällen ist der "Kotz-o-Meter" genau dann am höchsten Punkt, wenn ich sowieso eine Schlafpause benötige. Und selbst wenn nicht - einfach mal hinlegen und tief durchatmen - es tut immer gut.



Typ #2: Der "Liebe Leute, ich hab auch Probleme, auch wenn man es mir nicht ansieht!" - Tag
Beispiel: Schule lief technisch gesehen bestens, allerdings meinen einige Mitschüler/Bekannte, dass es ihnen wieder so schlecht geht, weil ... man füge hier einfach ein altbackenes Teenagerproblem ein, das normale Menschen nichtmal kratzt .... und beharren darauf, dass sie die unglücklichsten Menschen auf der ganzen Welt seien. Dabei haben sie ein super Verhältnis zu ihren Eltern, haben massig Kohle und kriegen alles, was ihr Herz begehrt. Oh und, sie haben jede Menge Freunde. Wenn man dann natürlich mal ein müdes Lächeln bringt, wird man mit einem Todesblick beäugt und schon fällt der Kommentar: "Du hast auch keine Ahnung vom Leben und kannst dir deswege bei weitem nicht vorstellen, wie schlimm es mir gerade geht! Also grins nicht so blöd!" Yep, sure. Sie hatten sicher auch denselben Lebenslauf wie ich. Ich werde an dieser Stelle nichts darüber sagen, aber ich will mal behaupten, dass es nicht schön war. Gibt aber Schlimmeres, drum sei's. Es ist ja nicht so, als würde es mir jeden Tag prickelnd gehen. An den Tagen, an denen es mich eben ankotzt, habe ich selber grad mit weitaus gravierenden Dingen zu kämpfen als "Eine meiner 10 Freundinnen redet einen Tag nicht mit mir!" oder "Ich hab 10 Gramm zugelegt!". Manche wissen einfach nicht, wo die Grenzen mit dem Geheule sind.

=> Die Lösung: Je nach Grad der Müdigkeit entweder schlafen oder einem Hobby nachgehen. Egal was man letztlich dann tut - es lenkt wunderbar ab und nach kürzester Zeit ist es wieder gegessen. Hätten solche Leute auch ein paar sinnvolle Hobbies, würden die sich sicherlich nicht so dramatisiert ausheulen, wenn wieder ein Pickel rausspringt.



Typ #3: Der schulisch miserable Tag
Beispiel: Und da hat die Deutschlehrerin in der Notengebung wiedermal gemeint, dass meine Unterrichtsteilnahme lediglich auf eine 4 einzuschätzen ist und meine schriftliche Leistung gerade mal eine 3? Dabei hat der vorherige, objektive Lehrer, der sich ausschließlich an der Lernleistung des Schülers orientiert, mir tatsächlich eine 2 im Zeugnis eingetragen! Wie das kommt? Nunja, nicht immer bekommt man eine geistsig intakte, kompetente Lehrkraft. (An dieser Stelle sei gesagt, dass sie wirklich halb am Ende ist. Sie geht auf keine Fragen ein, redet einfach geradeaus weiter und beschwert sich im Nachhinein, dass kein Mensch am Unterricht teilnimmt. Welch Ironie. Und ja, ihre Notengebung wird ausgewürfelt. Das sieht man vor allem daran, dass selbst die Klügsten bei uns mit 3ern bestraft werden, wenn sie nicht immer müde nicken und derselben Meinung sind.) Dazu kommt noch, dass man wiedermal trotz ausgiebigen Schlafens es nicht vermeiden konnte, in der Unterrichtsstunde wegzunicken (Bevor blöde Kommentare fallen: Es ist eine Krankheit.). Da die Lehrkraft aber der festen Überzeugung ist, dass selbst Leute wie ich sich wachhalten können, wenn sie wollen, gibt es erstmal die altbekannte "Vor die Tür"-Strafe. Wuhuuu. Happy Day.

=> Die Lösung: Entweder zocke ich eine Runde - bevorzugt meine jahrelangen Lieblinge - um wieder in Erinnerungen zu schwelgen und die Stunden vorher zu vergessen oder setz' mich an den Computer und arbeite an einem der Projekte, an denen ich teilnehme. Wenn die Lehrer meinen, dass ich ja sowas von Nixgut bin, will ich nicht verstehen, wieso andere meine Hilfe benötigen. Komisch, die sind ja alle besser als ich?



Typ #4: und darauf habt ihr gewartet, ha!Der wunderbare Tag
Beispiel: Die Sonne hat sich endlich verdünnisiert, es ist aber bewölkt, kein Regen. Schulisch alles wunderbar soweit, keine akuten Probleme, niemand, dem ich am liebsten den Kopf abreißen würde. Meine Mutter scheint auch mal gelernt zu haben, ihre Gosche zu halten und sonst bin auch kerngesund. Gut, ein ganz so optimales Setting gibt es nicht, aber wenn mindestens 80% der Dinge eintreffen, ist der Tag schon wunderbar...

=> Die Ernte: Sich einfach mal austoben. Mit Freunden abhängen, an Projekten feilen, Zeichnen hier, Zocken da.... eben je nachdem, wie die Situation steht, ob die Freunde Zeit haben usw... das ist regelrechtes Entspannen in Genussform, so sollte es auch sein.

Und im Normalfall, etwa 80%, habe ich auch gute Tage. Typen 1-3 sind wirklich schon richtige Scheißtage, gut, dass ich solche mittlerweile eher in kleinerer Dosis habe als früher, hehe.