Das Rauchverbot und Ähnliches

[Keyblader78]

Habe nichts dazu gefunden und im Rauchen-Thema passt das nicht, da es hier um das Verbot und nicht um die Tätigkeit an sich geht.

Seit gestern gilt in Bayern das absolute Rauchverbot in Kneipen. Wie ich jetzt höre, will die Regierung für Kneipen auch noch ein 0-Promille-Gesetz einführen. Zusätzlich sollen die Steuern für Bier und alkoholische Getränke so drastisch gesteigert werden, dass wir in der Kneipe über 4 € für ein Bier verlangen müssten, um über die Runden zu kommen. Wer kann sich das bitte leisten? Und überhaupt, was soll das? Der Vorwand scheint mir zu sein, man müsse die Menschen beschützen. Schwache Ausrede. Als ob es irgendwen im Bundestag kümmert, wenn sich jemand ins Koma säuft - aber bezahlen soll er dafür möglichst viel. Überhaupt, wer würde sich bitte mit Bier ins Koma saufen? Selbst ich weiß, dass das nicht hinhauen würde. Besonders nicht mit den neuen Preisen, da könnte man sich gar kein Koma leisten. Das mit dem Rauchverbot ist auch - verzeiht mir die Ausdrucksweise - der größte Scheiß überhaupt. Wie viele Leute waren nochmal wählen? Vielleicht 20%? Das kann doch nicht deren Ernst sein. Die werden in den Himmel geguckt haben und dann die himmlische Eingebung bekommen haben, dass sie unbedingt kleine Kneipen in Bayern und bald vielleicht in ganz Deutschland zerschlagen müssen, um die bösen, bösen Jugendlichen auszubremsen. Als ob die nicht auch so an Zigaretten und Alkohol kommen würden. Es ist lächerlich. Die Jugendlichen sind und bleiben selbst für ihre Taten verantwortlich, gegebenenfalls eben ihre Eltern. Das mit der Alkoholsteuer ist nur ein selten dummer Vorwand, um mehr Geld zu kassieren und ob sie damit weitere Leute an den Rand der Existenz treiben, ist eh egal - Ja, das ist unsere liebevolle, wundertolle Regierung..

Was meint ihr? Welche Verbote findet ihr noch lächerlich?

[Leogrim]

Was soll ich dazu sagen?
Natürlich ist es Geldabzocke. Ich red jetzt mal für Österreich: Wusstet ihr das der Österreichsche Staat z.B. das Glücksspielmonopol hat. Genauso kassiert er an Zigarretten und Alkohol mit. Und glaubt irgendwer das der Staat seine eigene Nabelschnur kappt, wohl kaum!
Ich habe das Thema interresant gefunden und deshalb die Herstellungskosten für Bier rausgesucht, ich weiß zwar nicht ob sie stimmen aber hier sind sie:
1l Bier= 0,43 Euro
Regelsteuersatz pro Hektoliter 0,787 EUR je Grad Plato (Deutschland)
12 Grad Plato etwa 9,4 Cent pro Bier (Kann das stimmen?)
Biersteuer pro Hektoliter Bier 2 € je Grad Plato (Österreich)
Das wären 24 Cent bei uns (Kann das jetzt stimmen?)
Hört sich jetzt auf den ersten Blick nicht viel an, aber das addiert sich hoch.
Also jetzt mal die Erlangen-Schätzung (Ich nehm nur die Bevölkerungszahlen, nichts gegen die Bewohner und die dort heimische Siemens):
Einwohner 105.000, sagen wir es sind Leute die ein 0,33 Bier am Tag im Durchschnitt heben. Heißt 105.000 Bier am Tag und 12.600.000 Bier im Jahr, macht eine Biersteuer von 1.184.400 Euro.
Das sollte dem realen Wert ziemlich nahe kommen. Jetzt nehmen wir an die Steuer steigt um einen Cent, dann sind das Mehreinnahmen in Erlangen von 126.000 Euro.

Ja, das ist unsere liebevolle, wundertolle Regierung..

(Rafgierige Säcke!!!)

[Exitus]

Ähm ... ja.

Zuallererst: Für einen Volksentscheid werden mindestens 30 % der Stimmen aller Wahlberechtigten (etwas eines Bundeslands) benötigt, damit er gültig wird. Die tatsächliche Prozentzahl lag bei 34 oder 36 %, sofern mich mein Gedächtnis nicht täuscht, und war somit legitim. Jeder, der sich beschwert, dass eine Minderheit in Bayern über eine Mehrheit entschieden hat, ist so hoffnungslos typisch deutsch, dass das Wort "dämlich" nicht als ausreichende Beschreibung taugt. Die politische Einstellung hierzulande dürfte allseits bekannt sein und nun haben die Meckerhansen, die ja sowieso alle das Potenzial zum Bundeskanzler und Bundesfußballtrainer haben, endlich die Quittung für ihre Ignoranz erhalten. Wer nicht zu den Wahlen geht, sei es aus mangelndem Interesse oder "weil's eh wurscht ist", ist selbst schuld. Da gibt es kein Wenn und Aber.

Natürlich ist ein totales Rauchverbot schlecht für das Gastronomiegewerbe, vor allem hier in Bayern, und ich kann wahrlich nicht behaupten, dass ich es sonderlich toll finde ... aber was soll man machen. Passiert ist passiert. Als Quasinichtraucher bin ich persönlich davon eh nicht betroffen.

Übrigens ging es bei dem Nichtraucherschutz eigentlich nicht vorrangig um Jugendliche, sondern um jeden Nichtraucher, der sich am Qualm in Gastronomiebetrieben störte.

Wo hast du das mit dem Nullpromillegesetz her? Nicht einmal Google spuckt was dazu aus.

[Keyblader78]

Natürlich ist es auf der einen Seite so, wie du sagst, nämlich, dass die Deutschen teils sehr ignorant sind. Ich kann von mir vermutlich nichts großartig anderes behaupten. Gut, mag ja sein, dass vor allem Nichtraucher damit geschützt werden sollen, aber es gäbe ja auch die einfache(re) Möglichkeit, Raucher und Nichtraucher zu trennen, quasi in zwei Räume. Ist natürlich auch nicht viel besser, geb ich zu, aber das totale Rauchverbot ist in fast jedem Fall schlecht, da es einige Kneipengänger davon abhalten könnte, die Kneipe erst aufzusuchen. Von den Einnahmen durch Zigaretten will ich gar nicht erst reden, auch, wenn mir nicht ganz geheuer ist, wie das in unserem Hause abläuft..

Das Nullpromillegesetz habe ich quasi "aufgeschnappt", als ich mir heute Frühstück machte, mein Vater schien mit den Gästen darüber zu diskutieren. Dass Google dazu nichts ausspuckt, lässt mich aber fast glauben, dass es nur ein Gerücht ist und kaum Bedeutung haben könnte. Was aber nicht ist, kann ja noch werden..man weiß ja nie. Falls ich einem Irrtum erlegen bin, entschuldige ich mich an dieser Stelle.

[Antimatzist]

Übrigens ging es bei dem Nichtraucherschutz eigentlich nicht vorrangig um Jugendliche, sondern um jeden Nichtraucher, der sich am Qualm in Gastronomiebetrieben störte.

Jugendschutz wird oft vorgeschoben bei sowas. Erinner mich daran, dass in BaWü Alkverkauf ab 22 Uhr oder so verboten werden sollte (oder wurde!?) - aus Jugendschutzgründen. Das ist schon arg dämlich.

Ansonsten finde ich das Nichtraucherschutzgesetz total stupide und dämlich ausgeführt. Sollte zumindest in der Verantwortung des Gastronomiebesitzers liegen, ob die wollen, ob da geraucht wird oder nicht. Nichtraucher werden ja auch nicht gezwungen, in ne verrauchte Kneipe zu gehen. (Ich sag das alles als jahrelanger Nichtraucher, der schon zu Nichtraucherzeiten Rauch als Requisite einer guten Kneipe ansah)

Natürlich ist ein totales Rauchverbot schlecht für das Gastronomiegewerbe, vor allem hier in Bayern,

Stimmt nich soooo sehr, in NRW lagen die Umsatzeinbußen nach dem Nichtraucherschutzgesetz bei 1% oder so, also relativ gering. Aber ein komplettes Rauchverbot kann für die ein oder andere Kneipe natürlich den Tod bedeuten.

[Kadano]

Ein Rauchverbot in geschlossenen Räumen befürworte ich sehr. Im Gegensatz zum Alkoholkonsum ist Rauchen stets mit einer Belästigung und Schädigung der Nicht-Konsumenten verbunden. Die Umsetzung der Trennung in Raucher- und Nichtraucherbereiche ist, zumindest hier in Österreich, fast überall unzureichend.

Alkohol kaufe ich wegen des Preises bereits jetzt nur im Supermarkt. Wie die Kombination "0-Promille-in-Kneipen" und "drastische-Alksteuererhöhung-in-Kneipen" funktionieren soll, verstehe ich nicht - falls denn der Alkoholausschank tatsächlich verboten werden sollte (was ich nicht für möglich halte), würden die Alkoholsteuereinnahmen ohnehin gänzlich wegfallen!?
Anscheinend kapiere ich dieses "0 Promille"-Konzept nicht. Doch für wen soll es den gelten, wenn nicht für die Konsumenten? Würde mich über eine verständliche Erklärung freuen.

Auch die Verbindung dieser Verbote mit den Interessen von Jugendlichen, von der du geschrieben hast, erschließt sich mir nicht. Falls dieses Verbot moralisch motiviert ist, dann bezieht es sich wohl eher auf ältere, frustrierte Männer - potenzielle Alkolenker. Von den meisten Jugendlichen geht ja, ausgenommen für sie selbst, keine große Gefahr aus. Zudem finden - meiner Erfahrung nach - die heftigen Saufgelage niemals in Kneipen o.Ä., sondern immer zu Hause mit Alkohol aus dem Supermarkt statt.

[Acuros]

Ich halte mich kurz. Das Rauchverbot in Kneipe finde ich gut, obwohl ich Raucher bin. Denn allein der abgestandene Rauch ist selbst für einen Raucher bei zu hoher Dichte lästig. Und wie das für Nichtraucher auf Dauer ist, will ich lieber nicht wissen.

Was den Ruß mit dem Alkohol angeht: Ja, der Trend geht in Richtung "Saufen bis der Arzt kommt ... oder selbst besoffen ist" bzw. ist schon längst da. Aber gleich 0 Promille? Mit Kanonen auf Spatzen nenne ich das? Und dass das Ganze kontraproduktiv ist, scheint keiner zu bedenken. Anstatt sich in der Kneipe über einen gewissen Zeitraum zu betrinken, wird entweder zu Hause brutalst vorgeglüht oder gar gleich dort gefeiert. Die Kneipen gehen pleite, die bösen Jugendlichen fügen sich am Ende noch mehr Schaden zu als ohnehin. Wer auch immer diese Regel entsann, hatte sicher nicht den Schutz usw. im Sinn, sondern irgendetwas Diabolisches. Vermutlich Ruhigstellung und Kontrolle des Volkes vorantreiben oder so ... was mit Betrunkenen ja nun mal schlecht geht.

[Naxedacer]

Ich finde das Rauchverbot auch gut. Mittlerweile ist ja schon einige Zeit vergangen. Im Urlaub war ich in NRW in einem Gasthaus und da habe ich erst gemerkt, was der Unterschied zwischen Rauchverbot und keinem Rauchverbot ist. Ich als militanter Nichtraucher habe das nicht wirklich genossen. Wäre das Essen dort nicht so gut gewesen, wäre das für mich kein schöner Abend gewesen.
Letzten Endes bin ich froh darüber, dass es ein Rauchverbot in Bayern gibt.