Euer/Das virtuelle "Ich"

[Lloyd.]

Feiner Thread, hätte von mir sein können. xD

Nun gut... genug der schlechten Witze, dann komm ich mal zu Potte, in dem ich Cloud mal kurz zitiere:

Bei manchen ist die Veränderung eher geringfügig.
Wie zum Beispiel man ist etwas kommunikativer oder zeigt seine Gefühle, bei anderen verändert sich aufeinmal alles.

Exactly. Das nennt man dann wohl "den Nagel auf den Kopf getroffen".

So geht es mir beispielsweise, speziell bei Messenger-Gesprächen wie ICQ, MSN oder dergleichen - kommt dann natürlich auf die individuellen Personen an.
In Foren ist es eigentlich so, dass je länger ich zur Community gehöre, desto mehr Vertrauen ich auch in sie fasse,
was nicht gleich bedeutet, dass ich hier meine ganze Lifestory zum Besten gebe. xD
Und auch bei mir nimmt die "Maskerade" keinerlei Extreme an, außer dass ich im Virtuellen nicht durchscheinen lasse,
wie es um meinen derzeitigen Gemütszustand steht - meistens zumindest. Im Grunde bleibe ich auch im virtuellen Leben ich selbst.

Ich denke, solche Veränderungen kommen einfach - bei dem einen mehr, bei anderen weniger. Doch worin sie sich begründen, kann ich nur annehmen.
Man könnte es als eine Art "Experiment" sehen, inwiefern man im Virtual Life besser oder schlechter als im "normalen Leben" kommuniziert
bzw. welche Eindrücke man bei anderen Menschen hinterlässt. So kann man sich hervorragend an die entsprechenden Begebenheiten anpassen.
Immerhin ist es kein Geheimnis, dass man durch Worte und Smileys, Menschen im Netz wunderbar manipulieren kann - eigentlich eine schaurige Tatsache.
Nebenbei bemerkt bin ich kein Freund der Unterteilung Virtual Life und Real Life, denn auch das Virtuelle gehört nun mal für viele zum realen Leben.

Ein anderer Grund für die vermeintliche Änderung, könnte ein zu geringes Selbstwertgefühl oder auch sozial schwache Kompetenz sein.
Wenn man's sich einfach nicht traut, ein Mädel auf der Straße anzusprechen, warum es nicht einfach in einem Chat tun?
So wird die persönliche "Aug in Aug"-Gegenüberstellung dezent umgangen und die eigene Persönlichkeit kann nun die verschiedensten Gestalten annehmen -
ganz gleich, ob man dann nun mit offenen Karten spielt, oder nicht.
Da man sich quasi hinter einer virtuellen Wand "versteckt", könnte ich mir vorstellen, dass mitunter das Scham- und Ehrgefühl sinkt,
d.h. man sagt Dinge, die einem bei einer persönlichen Gegenüberstellung nicht mal im Traum einfallen würden.

Nunja... ich denke das reicht erst mal. Jetzt ihr!