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/inc/class_datacache.php 138 native_unserialize
/inc/init.php 182 datacache->cache
/global.php 20 require_once
/showthread.php 28 require_once
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Anbruch des neuen Morgens
#2
Hoffe erneut, dass ich alles mit BB-Codes nachgezogen habe, wo man sie benötigte ^^

2. Kapitel: Erste Schritte in die richtige Richtung?

Das erste, was Azalee spürte, war ein Ziehen in ihren Kopf, dann breitete sich der Schmerz langsam über ihren gesamten Körper aus, während auch ihre restlichen Sinne allmählich wieder zu erwachen begangen, so dass die junge Frau schlagartig die Augen aufriss und irritiert gegen eine hölzerne Decke starrte. Nur schwer schien sie ihren Blick weiterwandern lassen zu können, der ihr den Raum eines Gasthofes offenbarte, der neben ihrem einsamen Bett noch einen Tisch mit zwei Stühlen aufzeigte. Auf einem lag ihr zerrissener Mantel und daneben auf dem Boden ihre Stiefel, unter diesen zeichnete sich noch seicht eine feuchte Pfütze ab. Da ihr noch ein wenig schwindelig war, hievte sich die Adeptin an der Lehne des Bettgestells hoch, um so einen weiteren Überblick zu erhalten. Eine leichte Röte zog sich über ihre Wangen, denn nun wurde ihr erst bewusst, dass ihre anderen Anziehsachen vor einem Fenster lagen, dessen dunkelvioletter Vorhang in einer schwachen Böe wehte, anscheinend war es nicht ganz dicht. Auch dort fanden sich die Überbleibsel einer Pfütze.
Azalee seufzte und legte sich die linke Hand über das Auge derselben Seite, während sie nachdenklich ihre Knie anzog und mit ihren Arm darum schlang. Was war geschehen? Ihre Erinnerungen waren getrübt, das letzte, was ihr im Kopf herumgeisterte, waren die Worte des Matrosen gewesen, der sie als Monster beschimpft hatte.
„Du bist endlich wach.“, die männliche Stimme riss die junge Frau aus ihren Gedanken, sofort blickte sie zur Tür.
Dort stand ein Mann mit langen blauen Haaren, der eine weiße Halbmaske über seiner rechten Gesichtshälfte trug. Sein fliederfarbener Umhang wehte leicht auf und zeigte deutlich die weiße Robe, die er darunter trug.
„Wer sind Sie?“, wollte Azalee sogleich wissen, schließlich war die Lage mehr als seltsam.
„Dankt man so seinem Retter?“, erwiderte er ein wenig arrogant und doch irgendwie scherzend.
„Verstehe...“, nickte sie. „Danke... und dennoch würde ich gerne wissen, mit wem ich es hier zu tun habe.“
Er schüttelte seufzend den Kopf.
„So misstrauisch...“
„Wer wäre es in so einer Lage nicht...“, ließ sie ihren Blick noch einmal über ihre Kleidung wandern.
„Die Menschen sind in dieser Gegend zu unseresgleichen nicht gerade freundlich.“, schien der Blauhaarige ihre Andeutungen zu ignorieren. „Wie dem auch sei, wir als Adepten sollten uns doch zumindest trauen, meinst du nicht, Azalee?“
Ihr war das Erstaunen problemlos anzusehen, nicht nur, dass er ein Adept war, er kannte auch ihren Namen.
„Woher...?“
„Das tut nichts zur Sache.“
„Für mich schon. Wenn ich Ihnen vertrauen soll, hätte ich gerne ein paar Antworten, auch bei allem Respekt, dass Sie mich gerettet haben... genau! Wie wäre es, wenn wir mal damit anfangen, wovor Sie mich gerettet haben?“, ihre Stimme erklang gereizt, sie mochte es nicht, wenn eine Situation so undurchsichtig war.
„Du bist auf dem Meer umhergetrieben.“, er ging langsamen Schrittes zum Fenster und wandte ihr dort den Rücken zu. „Du warst so gut wie tot. Ich habe dich hierher nach Tolbi gebracht.“
„Auf dem Meer...“, murmelte die Kämpferin nachdenklich und schloss zur Konzentration die Augen. „Stimmt... das Wasser... das Schiff brach in sich zusammen, da von diesen dunklen Monstern plötzlich so ein gewaltigen und krakenähnliches kam... es drückte von außen auf das Schiff ein... ich hatte mir den... nein... war ein Junge bei mir?!“
„Nein, du hast alleine auf einem Stück Holz getrieben, auf das du dich anscheinend gerettet hattest, selbst im bewusstlosen Zustand hattest du den Balken noch fest umklammert.“, erklärte der Mann.
„Verstehe...“, Azalee erinnerte sich daran, wie sie nach Luft schnappend ihren Arm nach oben hin zu etwas auf dem Wassertreibenden ausgestreckt hatte, während sie mit dem Jungen irgendwie vergebens zu schwimmen versucht hatte, kaum war der Ozeanriese in zwei gebrochen und ihr Weg zur Oberfläche damit frei geworden. Sie weitete plötzlich in einem Geistesblitz ihre Augen. „Einen Moment... ich habe also in mitten dieses gottverlassenen Meeres getrieben... und Sie finden mich dann dort einfach so?“
„Nicht nur misstrauisch sondern auch clever, du scheinst mir wahrlich geeignet.“, seine vagen Antworten reizten die Dunkelblonde mit jedem Mal mehr. „Da ich deine Hilfe brauche, werde ich dir alles sagen, keine Sorge.“
Meine Hilfe? Das Ganze wird immer merkwürdiger...und wie konnte ich, weiß ich wie lange, überhaupt auf dem Wasser treiben?
„Mein Name lautet Arcanus, allerdings wäre es mir lieber, wir behalten es für uns, dass wir uns begegnet sind, die Leute hier sind, wie erwähnt, sehr misstrauisch und wir sollten sie nicht provozieren.“
Die Adeptin nickte: „Ja und wie wurde ich nun gefunden?“
„Dir als Venus-Adept sollte die Fähigkeit zumindest bekannt sein, Menschen, deren Aura du kennst, spüren zu können. Ich habe im Grunde dasselbe angewendet, nur bin ich ein Merkur-Adept.“, redete Arcanus sich vereinfacht heraus.
Sie nickte ein weiteres Mal, wobei das Misstrauen in ihren Augen eine deutlich Sprache zeigte.
„Die Menschen in Suhalla, eine Stadt südwestlich von hier, könnten deine Hilfe gebrauchen.“, begann der Merkur-Adept. „Ihre Stadt befand sich vor der Zeit der Goldenen Sonne einst nahe der Suhalla-Wüste, wie du dir denken kannst, litten diese Leute bereits vor 30 Jahren schon genug. In den letzten Jahrzehnten veränderte sich das Land. Die Stadt selbst liegt nun in der einzigen Oase der Gegend. Das zieht Monster an. Allerdings gibt es dort eine Alchemiemaschine... den Alchemie Kessel, der jedoch nur von Venus-Adepten in Gang gesetzt werden kann und dies leider auch nicht von jedem...“
„Ich bin also nicht die erste, die Sie danach fragen?“, hakte Azalee nach. „Wer sagt denn, dass ich es schaffen könnte und ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was das alles soll.“
„Wenn du diese Alchemiemaschine wieder in Gang bringst, dann kannst du vielleicht auch näher an den Menschen herankommen, den du suchst.“
Ihr verschlug es die Sprache.
„Psynergy gibt es in vielen Formen, es sollte dich nicht wundern, wenn ich über Kräfte verfüge, die mir etwas über dich verraten.“, ließ er es diesmal doch zu, dass Azalee zumindest ein wenig erahnen konnte, woher er so viel über sie wusste. „Also, was sagst du? Ich würde dir auch das Geld für ein neue Waffe geben.“
„N...neue Waffe...?“, stimmt, es war ihr bis eben gar nicht aufgefallen, aber ihr Schwert war nirgends zu sehen. „Warum... warum wollen Sie diese Maschine in Gang setzen? Wenn ich mich nicht irre, dann liegt Suhalla auch in Gondowan... somit der Hass gegen Adepten dort sicher gewaltig...“
„Es gibt vier Maschinen.“, seufzte Arcanus. „Zwei, die Quelle und der Generator, wurden bereits wieder in Gang gesetzt.“ er riss den Vorhang auf, die strahlende Sonne blendete Azalee so sehr, dass ihren Arme schützend anhob. „Sie haben die Tiefe Finsternis beendet, zudem fungieren die beiden bereits aktivierten Maschinen als erstaunliche Schutzmechanismen für die beiden Orte, in denen sie liegen... die Monster würden nicht mehr so leicht in Suhalla einfallen können, wenn sie wieder in Betrieb gehen würde, zudem würde sich vielleicht auch ihr Hass vielleicht etwas legen.“
Dann war diese ewige Nacht... also wirklich nichts Natürliches...
„Diese Tiefe Finsternis, was hat sie überhaupt erst ausgelöst?“
„Eine andere Maschine, der Luna-Turm, der durch Adepten in Gang gesetzt wurde, aber wie du siehst, ist die Lage wieder beruhigter... jedoch sollten wir für unser aller Sicherheit auch besser die zwei verbleibenden aktivieren, meinst du nicht?“, drängte der Blauhaarige sich schon fast.
Es dauerte ein wenig, bis Azalee antworte, es gefiel ihr nicht, dass wirklich Adepten an alledem schuld gewesen waren, glaubte sie seinen Worten mittlerweile doch ein wenig mehr.
„Ihr Ziel ist also...?
„Anderen zu helfen, hilft einem selbst manchmal am meisten.“, wurden seine Antworten wieder ein wenig wirrer. „Wenn diese Welt untergeht, kann niemand etwas davon haben... also wie lautet deine Antwort?“
„Fein, ich mach´s...“, stimmte die Dunkelblonde mit ernster Miene zu.
„Dann nimm das.“, er warf ihr einen Sack mit Münzen zu. „Solltest du in Suhalla ankommen, musst du dich südlich halten, dort befinden sich die Ruinen, wenn du würdig bist, dann solltest du in ihnen einen Weg finden, die Maschine in Gang zu setzen.“, öffnete er die Tür.
„Warten Sie!“, Arcanus drehte sich noch einmal um. „Wohin gehen Sie?“
„Jemanden finden, der die andere Maschine in Gang setzen kann. Ich würde dir keine Hilfe sein.“, mit diesen Worten schritt er nach draußen und ließ Azalee zurück.
„Oh, Mann...“, seufzte sie und öffnete den Geldsack. „Das ist... ein geiziger Kerl...“
Ihr war die Sache noch immer nicht geheuer, schließlich benahm sich der Blauhaarige nicht gerade unverdächtig, allerdings schienen seine Erklärungen Sinn zu ergeben, soweit es die Schwertkämpferin jedenfalls durchschauen konnte. Dazu kam der Fakt, dass sie die Bemerkung lockte, dass sie damit dem Menschen, den sie suchte, einen Schritt näher kommen könnte. Zugleich beunruhigte sie dies aber auch wieder. Ihre Suche, die vor einigen Jahren begonnen hatte, war ein Thema, dass sie niemanden gegenüber erwähnte und doch wusste dieser Mann davon. Azalee begann sich zu fragen, ob er vielleicht mehr darüber wusste, als er aus ihr anscheinend „gelesen“ hatte, sofern das überhaupt für einen Merkur-Adepten möglich war.

Ein paar Tage später, Azalee hatte sich noch ein wenig erholt, schlenderte sie auf dem Markt der Stadt Tolbi umher. Sie war ein wenig angespannt, hörte sie doch an fast jeder Ecke die grausigen Geschichten der Adepten und wie diese „Kalay-Verräter“ solche nur unter sich leben lassen konnten. Es wäre nur ein Katzensprung nach Kalay gewesen, hätte die Goldene Sonne keinen gewaltigen Wasserfall zwischen das einstmalige Meer von Karagol gezogen, der nun die beiden Kontinente und so natürlich auch Städte trennte.
„Angara... die Leute dort beten diese Adepten förmlich an! Vermutlich hoffen sie, dass sie dadurch auch diese Fähigkeiten bekommen!“, schrie ein Mann aus seiner Runde so laut heraus, dass man es problemlos verstehen konnte. Er besoff sich in aller Frühe schon mit seinen Kollegen, die ihm wie ein Chor zustimmten.
Angara... es ist momentan unmöglich nach dort oben zu kommen, außer man zahlt ein Vermögen und reist über die Klippen bei Hesperia, aber selbst von dort aus kommt man nur schwer in die Östliche See... hm, dieser Arcanus hat also dazu beigetragen, dass die Welt wieder... normal ist? Ich hätte ihn besser mehr ausfragen sollen... wie lange die Tiefe Finsternis wohl angehalten hat? Die Leute hier scheinen sich damit nicht mehr weiter zu befassen? Wie lange habe ich nur geschlafen?
In Gedanken vertieft, wandelte sie zu einem kleinen Laden, der mit seinen zahlreichen Schwertern protzte, die alle so sehr poliert worden waren, dass sie einen blendeten, das war natürlich auch eine Art und Weise auf sich aufmerksam zu machen. Neugierig beäugte die Reisende das Gut, nahm ein, zwei der Schwerter in die Hand, schwang sie ein wenig und testete so aus, ob diese für sie zum Kämpfen geeignet waren. Zu leichte Schwerter mochte sie nicht, sie hatte diese früher zu oft zerbrochen, da die junge Frau kein gutes Gefühl für diese hatte, jedoch bevorzugte sie es trotz allem, die Schwerter möglichst mit einer Hand halten zu können, auch wenn sie mit Zweihändern umgehen konnte, so wirkte die Kampfstil ein wenig zu träge für sie, so dass sie sich aller Logik zum Trotze zumeist ein Langschwert nahm, dass man auch gut mit zwei Händen führen konnte. Diesmal sah es in dieser Sache nicht anders aus. Wie ihre vorherige Waffe handelte es sich erneut um ein einfaches Langschwert, das sie sich einmal mehr ohne Schwertscheide hatte kaufen wollen, man sparte halt, wo man konnte. Jedoch überredete der Händler sie, denn es war wahr, dass Azalees Schwerter oft zu unsanft behandelt worden, so dass sie äußerst schnell immer wieder mal ein neues brauchte, weshalb sie sich für ein gewöhnliche braune Scheide entschied, die sie mit ein paar Schnüren an ihrem Gürtel festmachte, ehe sie um Vorräte für die weitere Reise kümmerte.

Zahlreiche heißen Wüstentage standen ihr bevor, in denen sie sich umso mehr wünschte, dass Arcanus doch dabei gewesen wäre, immerhin war er nun einmal ein Wasseradept und hätte die Hitze so sicher erträglicher machen können. Azalee lachte bei dem Gedanken auf, dass Pflanzen bei solchen Temperaturen eigentlich eingingen, Venus und Mars aber wiederum Verbündete waren, wenn man so wollte. Ihr gingen allerdings auch noch eine Menge andere Dinge durch den Kopf, die teils so bizarr waren, dass sich die junge Frau allmählich sicher war, dass die Hitze ihr das Hirn röstete und sie so den Verstand verlor. Zu ihrem Glück schienen ihr die kühlen Nächte dagegen das Verlorene wiederzugeben, jedenfalls war Azalee davon überzeugt, dass sie des Nachts deutlich klarere Gedanken hatte, die nicht von tanzenden Eidechsen beherrscht wurden.

Als sie dann endlich die einsame Wanderung durch dieses unangenehme Terrain hinter sich gebracht hatte und die brüchigen Mauern der Stadt in der Ferne erblickte, ließ sie ein erleichtertes Seufzen ertönen. Endlich! Endlich war sie der Wüste entkommen – dachte sie für gerade einmal den Bruchteil einer Sekunde – schließlich musste sie früher oder später, wenn sie wo anders hinwollte, noch einmal durch diese sandige Gegend ziehen und sie wusste genau, dass ihr Weg sie erst einmal nach dieser Stadt zu einer Ruine inmitten von noch mehr heißen Sand führen würde. Diese Aussicht ließ ein weiteres Mal seufzen, diesmal allerdings verzweifelt und sich fragend, womit sie dies verdient hatte. Den ein oder anderen Sonnenbrand habend riss sie sich dennoch zusammen, denn nicht aufzufallen, was das oberste Gebot, auch wenn es recht offensichtlich und natürlich war, dass man nach so einer Reise ausgelaugt war. Allerdings war es nicht Azalees Art Fremde damit zu belästigen, schließlich hatte sie eine Aufgabe und vor dieser Wanderung zur Genüge geruht. Jetzt, wo sie schließlich einen Zielort erreicht hatte, wollte die Dunkelblonde nicht zu viel Zeit dort verbringen. Lediglich ein paar Informationen sammeln und ihre Beute verkaufen, die sich den Monstern abgenommen hatte.
„Du bist Schatzsucher, was?“, erkundigte sich ein Händler, eine ältere Frau mit blondem langen Haar. „So viele schöne Dinge... ein Jammer, dass die Wüste so gefährlich ist, sonst würde ich selbst gehen... es ist wirklich ein Glück, dass ihr Reisenden so viel sammelt.“
„Auch wir brauchen Geld.“, lächelte die Kämpferin. „Sagen Sie... ich habe gehört, dass es hier eine Ruine geben soll... südlich... naja... ich habe nur eine Landkarte und dort ist sie nicht zu finden.“
„Willst du dich ins Innere wagen und die Schätze plündern?“, die Augen der Frau glänzten einen Moment, ehe sie eine trübe Miene aufsetzte. „In letzter Zeit kamen hier einige Leute vorbei – jung und alt – keiner hat scheinbar gefunden, was er suchte... manche starben zudem leider auch. Die Monster dort sind gefährlich. Du solltest wirklich nicht alleine gehen, außerdem geht das Gerücht um, dass Adepten dort hausen... vermutlich lauert dort irgendwo etwas, was ihnen gefährlich werden könnte.“
„Inwiefern denn gefährlich?“, verschränkte die Jüngere ihre Arme skeptisch.
„Diese Ruinen... dort soll irgendein seltsamer Apparat sein... wir vermuten, dass es irgendetwas mit Adepten zu tun hat, die werden anscheinend wie die Fliegen davon angezogen... vor ein paar Wochen kam hier auch eine Gruppe von drei dieser missratenen Adepten vorbei... ein paar Wachen haben gesehen, wie sie an der Ruine ihre bösen Mächte angewandt haben! Leider sind sie uns entkommen.“
„Dann erkennt ihr hier Adepten nur an ihren Fähigkeiten?“, schließlich erzählte die Alte ihr alles so frei, dass es der jungen Frau doch schon seltsam vorkam.
„Ich fürchte ja, mein Kind.“, nickte sie. „Allerdings sehen Leute wie wir nicht das, was es da auch immer zu sehen geben soll... jedenfalls, wenn sich einmal urplötzlich etwas bewegt oder in Flammen aufgeht, dann kannst du sicher sein, dass es einer von ihnen ist, sieh dich nur schnell um, ob jemand seine Hände auffällig hält oder bewegt.“
„Ich bin vielleicht ein wenig zu neugierig, aber... wieso vertrauen Sie gerade mir?“, diese Frage konnte Azalee einfach nicht ignorieren.
„Adepten sind Monster... hässliche Kerle und nicht solche Lieblichen und ruhigen Kinderchen wie du. Du bist ein zivilisiertes junges Ding, das sich zu wehren weiß. Das gefällt mir, wie ich zugeben muss... nun denn, willst du noch etwas kaufen?“
„Nein, danke... danke für das Gespräch, sollte ich bald in den Ruinen etwas finden, werde ich versuchen, es Ihnen zu bringen.“, zeigte sich die sonst so Stille recht gesprächig, schließlich war es gerade nötig gewesen.

Auf ihrem weiteren Weg durch die trockene Stadt hätte Azalee beinahe vergessen, sich noch einen Kompass und ausreichend Wasser zu besorgen, schließlich würde sie die nächsten Tage wieder in einer unangenehmeren Gegend verbringen, weshalb sie sich in letzter Minute, wenn man so wollte, doch noch dafür entschied, zumindest eine Nacht dort zu verbringen. Allerdings schien ausreichend Schlaf kein Teil dieser „angenehmen Nacht“ zu sein, bekritzelte sie doch ihre Karte und prüfte mehrmals die Kompassnadel, nachdem jene auf dem Schiff den Geist aufgegeben hatte, war sie, was das anging, ein wenig paranoid geworden.
So war sie über dem Tisch eingeschlafen und erwachte mit einem müden Blinzeln, ehe sie ihren trägen Blick auf die vollkommen geschmolzene rote Kerze richtete. Ihre Überreste klebten als ein mittlerweile fester Brei am Tisch. Wäre sie nur ein wenig mehr auseinander gelaufen, hätte ihr das Holzmobilar abbrennen können, was die Dunkelblonde nun mit einem nervösen Grinsen realisierte. Sich streckend begab sich Azalee daraufhin zum Fenster und schob den verblassten blauen Vorhang zur Seite, der das Sonnenlicht eigentlich kaum abgehalten hatte, den Raum zu erhellen. Noch immer ein wenig schläfrig stützte die Adeptin ihre Arme auf das Fensterbrett und blickte nach draußen. Es schien, als sei es bereits Mittag gewesen, obwohl der Plan der jungen Frau eigentlich gewesen war, so früh wie möglich aufzubrechen. Azalee seufzte entnervt und packte dann ihre Sachen. Das Wasser schulterte sie in einem beigen Reisesack, den sie sich über die rechte Schulter warf und schlenderte dann über die bereits belebten Straßen. Kinder jagten sich vereinzelt durch die Gassen, wieder unterhielten sich ein paar Männer über die bösen Adepten, die durch die Gegend schlichen und angeblich nun auch noch Kinder entführten, dabei gab es nicht einmal eine solche Meldung. Darüber konnte die junge Frau wirklich nur den Kopf schütteln.
„Kannst du nicht aufpassen?!“
Azalee hatte sich zu sehr durch die lauten Gesellen ablenken lassen und war in einen auffällig gekleideten Mann von großer Statur geraten. Dieser überragte alle anderen Anwesenden um mindestens einen Kopf, während sein silbernes und kurzes Haar kalt in der Sonne glänzte zusammen mit dem himmelblauen Stirnreif, der schon deutlich durch Kämpfe angeschlagen war. Die gleichfarbige und irgendwie leicht aussehende Rüstung wies zwei seicht eingravierte Federn auf, die sich wie Klingen kreuzten. An seinem Rücken streckte sich ein langer und massiver pechschwarzer Balken hervor, von dem Azalee gerade einmal nur Spitze sehen konnte, jedoch nicht für sonderlich lange, der Fremde deutete gekränkt mit dem rechten Daumen auf sich selbst, so dass der Blick der jungen Frau direkt in seine unheimlich gelben Augen geriet.
„Pass auf, wo du hinläufst!“, zeterte er erneut. „Ich bin Agamemnon! Und keiner läuft einfach so in mich hinein, ist das klar?!“
Verdattert blinzelte Azalee ihn an, die schlechte Laune des Rüstungsträgers zog mehr Aufmerksamkeit als nötig auf sich, so dass sie sich gezwungen fühlte, einfach zu nicken.
„Ich höre dich nicht!“, reagierte Agamemnon darauf noch immer aggressiv.
„Es reicht, Agamemnon!“, eine Frau mit blonden kurzen Haaren, die lediglich hinten einen langen geflochtenen Zopf ergaben, trat aus einem der Häuser heraus, sie trug dieselbe Rüstung wie er, allerdings konnte Azalee bei dieser keine Waffe entdecken, dafür aber eine seltsame weiße Metallschiene, die sich komplett über die Augen der Blonden zogen. „Du kannst nicht noch immer sauer sein!“
„Ich bin nicht sauer! Hast du dich mal reden gehört?!“, wandte er sich von Azalee ab zu seiner Bekanntschaft hin. „Es reicht MIR langsam, Kieran!“
„Schon gut...“, seufzte sie sich die rechte Hand an die Stirn schlagend. „Wir sind beide gereizt... ist auch bei allem nicht zu verdenken... dennoch solltest du keine Leute auf der Straße angreifen...“
Knurrend richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Azalee, die wie alle anderen recht verwirrt war, wobei sich Kieran nun noch neben ihren Partner gesellte und die Arme verschränkte.
„Vergiss das hier einfach, ja?“, sprach die Blonde sie seufzend an. „Das ist einfach nicht unser Tag.“
Wortlos wanderte ihr Blick wieder zu Agamemnon, der das allem Anschein nach nicht so einfach hinnahm.
„Geduld und Ruhe sind nicht seine Stärken.“, erklärte sie knapp.
„Willst du damit sagen, dass ich nur ein grober Klotz wäre?“, unterdrückte er nun deutlich seine Wut.
„Du bist nicht dumm, falls du das verstanden haben solltest.“, merkte Kieran an und ging dann wortlos weiter, anscheinend konnte sie ihren Weg problemlos finden.
„Agamemnon... merk dir diesen Namen, klar?! Einen Krieger wie mich sollte man nicht vergessen!“, meinte der Kämpfer noch und zog dann ebenfalls von Dannen.
Skeptisch hob Azalee eine Augenbraue an. Dass die beiden mehr als merkwürdig waren und sich so auch benahmen, war mehr als offensichtlich. Dies dabei belassend, wollte auch Azalee sich daran machen, endlich ihren Weg fortzusetzen. Sie sah noch einmal nach hinten, dort wo Agamemnon und Kieran entlang gegangen waren, ehe sie schlussendlich Fuß in die Richtung der gesuchten Ruinen setzte.
http://animaniac.square7.ch/forum/index.php?page=Index
Ich mache mal ganz unauffällig Werbung für einen Kumpel Crazy
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Anbruch des neuen Morgens - von Tasse - 15.01.2011, 13:34
RE: Anbruch des neuen Morgens - von Tasse - 21.02.2011, 23:39
RE: Anbruch des neuen Morgens - von ProSim - 22.02.2011, 13:12

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