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[PHP] errorHandler->error_callback
/inc/functions.php 2627 unserialize
/inc/class_datacache.php 138 native_unserialize
/inc/init.php 182 datacache->cache
/global.php 20 require_once
/showthread.php 28 require_once
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/inc/functions.php 2627 unserialize
/inc/class_datacache.php 138 native_unserialize
/inc/init.php 182 datacache->cache
/global.php 20 require_once
/showthread.php 28 require_once




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Geschichten aus Eó - Schicksalspfade
#8
Und wieder mal was. Hoffe, den eifrigen Lesern - sofern vorhanden - mundet es nachwievor Lachen

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»Hey Caedmon, bist du wach?«
»Ja, Garth. Aber ob ich physisch anwesend bin, ist eine andere Frage. Mein ganzer Körper fühlt sich an wie Brei.«
Garth starrte ihn eine Weile lang mit angsterfüllten Augen an, denn er machte sich große Sorgen. Nicht nur um Caedmon, sondern vor allem um die anderen beiden. Wie Sklavenhändler mit Frauen verfuhren, war Allgemein bekannt und er hatte einige hässliche Gerüchte gehört, die seine Befürchtungen begründeten. Garth war nicht gläubig, dennoch sandte er ein kurzes Stoßgebet zum Himmel und bat um die Unversehrtheit von Lenora und Jane.
»Ich schätze mal, sie haben mir ein starkes Gift verabreicht«, sagte Caedmon plötzlich.

»Kann sein. Ich erinnere mich noch daran, dass sie dich mit irgendetwas beschossen haben. Einem Pfeil, gaube ich.«
Caedmon seufzte. »Ich hoffe, dass es Jane und Lenora gut geht. Aber da uns Sklavenhändler in ihrer Gewalt haben, befürchte ich das Schlimmste.«
»Was glaubst du, wo wir grade sind, Garth?«
»Ich bin mir nicht sicher, aber soweit ich weiß, treiben sich Sklavenhändler wie alle Gesetzlosen in den Marschenladen rum, deswegen würde ich sagen, dass wir uns dort befinden. Oder zumindest auf dem Weg dorthin. Die Marschenlanden sind doch auch das Territorium der Tiermenschen, oder?«
»Genau, auch wenn kaum einer weiß, wie sie dort leben. Der Kontakt ist schon seit Jahrzehnten abgebrochen, seitdem Morcar sich als erster Tiermensch zu einem Menschen, nämlich zu Croix, bekannt hat.«
»Kleiner Streber«, neckte Garth ihn lächelnd und Caedmon grinste schwach zurück, dankbar für diesen kleinen Aufmunterungsversuch.
»Wie auch immer, wir müssen hier raus. Aber wie? Ich könnte versuchen, die Stäbe irgendwie zu verbiegen, oder sogar durchzubrechen.«

»An deiner Stelle würde ich das bleiben lassen, oder willst du lieber einen Arm verlieren? Würde zwar deinen Wert vermindern, aber machbar ist alles«, sagte plötzlich eine bedrohlich klingende Stimme.
Hinter ihrem Wagen war wie aus dem Nichts einer der Sklavenhändler aufgetaucht und starrte die beiden mit verschlagenen Augen an. Der hielt in seiner Rechten einen langen, dünnen Krummdolch, dessen Klingenspitze blutbesudelt war.
»Habt ihr Maden mich überhaupt verstanden? Geht zurück an die ...«
Von einer Sekunde auf die andere ragten dem Sklavenhändler fast ein Dutzend Pfeile aus der Mundöffnung. Das Gesicht schmerzverzerrt taumelte er nach vorne und spukte einen Blutschwall ins Innere des Wagens. Dann klappte er zusammen und blieb an dem Wagen hängen, während dieser ungebremst weiterfuhr und die noch zuckende Leiche hinter sich herzog.

Wenige Augenblicke später waren von vorne Schreie zu hören, das Surren von Pfeilen, ein, zwei Schwerthiebe, dann war alles vorbei. Übrig blieben nur vereinzelte Stöhngeräusche, die von Schwerthieben jäh beendet wurden.
»Die Bastarde haben wir drangekriegt«, konnte Garth vernehmen, während er gebannt mit klopfendem Herzen nach draußen spähte.
»Was ... was ist los?«, stammelte Caedmon, dessen Zustand sich plötzlich wieder verschlechtert hatte.
»Ich glaube, dass wir gerade unerwartet Hilfe bekommen haben. Zumindest hoffe ich das.«
»Schau nach, ob sie da drin sind, schnell. Bevor noch mehr kommen«, hörte er eine weibliche Stimme sagen.
Urplötzlich tauchte in seinem Gesichtsfeld ein gigantischer Stierkopf auf, der ihn mit leuchtend gelben Augen zuerst fixierte und dann mit seinem Blick durchbohrte.
»Sie sind nicht hier, wieder Pech gehabt«, brummte der Stier, als er den Innenraum kurz inspeziert hatte.

Garth hatte viele Kämpfer, Streiter und Soldaten gesehen, die alle irgendwo eine Aura ausstrahlten, aber die Präsenz, die von diesem Tiermenschen ausging, war so gewaltig, dass sie ihn zu überwältigen drohte. Er schwitzte und verkrampfte, während er sich, so weit es ging, in den Wagen zurückzog und Caedmon dabei hastig mitschleppte. Instinktiv manövrierte er ihn hinter sich und ballte seine Hände zu Fäusten.
Die Reaktion des Tiermenschen verwunderte ihn nur noch mehr: Er fing an zu grinsen.
»Na, mache ich dir Angst, Junge?« grollte er mit bebender Stimme.
Kann man wohl sagen, dachte Garth schwitzend, machte aber keine Anstalten, auf seine Frage zu antworten.
Der Tiermensch packte die gelenkgroßen Eisenstäbe und riss sie mit einem kräftigen Ruck heraus, als wären sie aus trockenem Holz.
»Hmph, ihr seid frei. Besser ihr verschwindet jetzt von hier, Menschen«, wobei das Wort Menschen einen leicht verächtlichen Unterton hatte. Dann wandte er sich zum Gehen.
Garth war immer noch völlig perplex.
Betäubt stolperte er aus dem Wagen und schlug der Länge nach hin. Sofort rappelte er sich wieder auf und holte eiligst Caedmon nach.
»Wir, mein Freund meine ich, er braucht dringend Hilfe, bitte! Die Sklavenhändler haben ihn wahrscheinlich vergiftet aber ich kenne mich mit Gegenmitteln nicht aus, bitte helft uns!«, bat er mit Nachdruck.
»Nicht unser Problem, Mensch«, war alles, was der Stier zu sagen hatte, während er, Garth den Rücken zugewandt, sich vom Wagen entfernte.
»Ihr habt uns doch schon aus dem Wagen befreit, wollt ihr uns jetzt einfach so zurücklassen?«
Schneller, als Garth es ihm je zugetraut hätte, kam der Stier auf ihn zugerannt und blieb so dicht vor seinem Gesicht stehen, dass er dessen heißen Atem spüren konnte.
»Was glaubst du, wer du bist, Mensch? Ich könnte euch hier und jetzt auf der Stelle töten ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Wir haben euch nicht aus Nächstenliebe gerettet, eigentlich hatten wir jemanden anderen in dem Wagen erwartet. Das ist alles. Ob dein Freund lebt oder stirbt, ist mir herzlich egal.«

Garth konnte es nicht fassen. Er hatte geglaubt, dass diese Tiermenschen ihnen aus Güte geholfen hatten, aber er hatte sich getäuscht. In den Augen des Stiers konnte er Hass und Wut so deutlich erkennen, dass er unwillkürlich fröstelte, auch wenn er es nicht begreifen konnte. Wenn es keinen Kontakt gab, warum loderte dann dieser Hass ihn ihm?
»Wen habt ihr denn erwartet?«, fragte er stattdessen und versuchte, auf den Tiermenschen zuzugehen.
»Geht dich nen feuchten Dreck an, Mensch.«
»Du solltest vielleicht etwas freundlicher sein, sie sind nicht wie die anderen und das weißt du auch.«
Die weibliche Stimme, die Garth vorhin vernommen hatte, wurde jetzt lauter und schließlich konnte er eine zierliche Person ausmachen, war jedoch von den morgendlichen Sonnenstrahlen so geblendet, dass er außer einem groben Umriss nicht viel erkennen konnte.

Plötzlich zuckte die Frau zusammen. »Was ist?«, fragte der Stier sofort.
»Mist, es kommen noch mehr. Scheinbar war es eine Falle. Sie haben die beiden hier benutzt, um uns herauszulocken!«, fluchte sie.
Der Stier packte Garth am Kragen und riss ihn abrupt in die Höhe.
»Raus mit der Sprache, steckt ihr mit den Sklavenhändlern unter einer Decke, hm? Ich schwöre, dass ich dir sämtliche Knochen breche, wenn dem so ist, Mensch«, spuckte er aus.
Die Frau unterbrach ihn. »Wir haben keine Zeit für sowas, ein paar Minuten noch, dann werden sie hier sein«, sagte sie während sie ihre flache Hand dicht auf den Boden gepresst hielt.
Grummelnd ließ der Stier von Garth ab, der unsanft zu Boden fiel.
»Wie viele?«
Es sah so aus, als ob die Frau lauschen würde. Die Augen geschlossen, das Gesicht voller Konzentration.
»Sieben, nein warte. Einer kommt als Nachhut. Acht sind es.«
»Arh, verdammt«, brüllte der Stier.
»Sollen wir es riskieren?«, fragte die Frau zögerlich.
Der Stier warf einen abschätzenden Blick auf Garth.
»Kannst du kämpfen, Mensch?«, grollte er.
»Sicher kann ich das!«, antwortete Garth mit neu gewonnenem Mut und der leisen Hoffnung, diesen Tiermenschen doch noch umstimmen zu können.
»Ist das deine Waffe, Mensch?«, wollte die Frau wissen, während sie einen mittelgroßen Einhandhammer in der Hand hielt, scheinbar mühelos.
Garth hatte keine Zeit darüber nachzudenken warum sie den Hammer wie ein Streichholz locker leicht hielt und nickte einfach nur.
Augenblicklich warf sie ihm den Hammer zu und Garth fing ihn mit einem Keuchen auf. Was für eine Mordskraft! Und sie ist eine Frau, dachte er mit leichtem Entsetzen.

»Du, Mensch. Bring deinen Freund dort hinter dem Baum in Sicherheit. Sie werden aus der Richtung kommen, in die der Wagen unterwegs war. Wenn er still bleibt, bemerken sie ihn nicht«, wies sie Garth mit freundlichem aber gebieterrischen Tonfall an.
Der machte sich auf der Stelle daran, hob Caedmon sanft hoch und trug ihn in Windeseile den Weg zurück und setzte ihn wie befohlen hinter einem dicken Baum ab. Mit einer Träne im Auge drückte er Caedmons Hand als er in das weiche Moos neben dem Baum gebettet hatte. »Wir schaffen das schon. Halte durch, hörst du? Halte durch!«
Caedmons Gesicht war kreidebleich und er fieberte wieder, deutlich erkennbar an den strömenden Massen an Schweißperlen, die sein Gesicht wässrig erscheinen ließen. Bitte Atama, lass ihn nicht sterben. Nicht hier, nicht jetzt!, dachte Garth flehend, während er das kleine Stück zurücklief.
Die Frau starrte ihn mit vorwurfsvoller Miene an. »Wo warst du so lange, Mensch?«, zischte sie wütend.
»Ich wollte mich nur vergewissern, dass es ihm auch wirklich gut geht«, entschuldigte sich Garth hastig und hob den Hammer auf, den er dagelassen hatte.

Der Stier hatte derweil den Wagen auf die Seite geworfen, sodass sie jetzt verdeckt hinter dem Wagen kauerten. Erst jetzt hatte Garth Zeit, die Frau genauer zu betrachten. Auffallend war ihre schmale Statur und winzige Körperbau, gleichzeitig strahlte sie eine unglaubliche Lebhaftigkeit aus und machte auf ihn einen sehr agilen Eindruck. Ihr Gesicht erinnerte ihn an das einer Raubkatze, nur mit deutlich mehr Anteilen an menschlichen Zügen und es faszinierte ihn. Alles wirkte so eben und gleichmäßig an ihr, es war unglaublich und nie zuvor hatte er etwas vergleichbares gesehen.
Ob sie etwas besonderes in ihrem Volk ist?, fragte er sich gerade, wurde jedoch vom Gebrüll anrückender Sklavenhändler aus seinen Gedanken gerissen.

»Still jetzt«, zischte sie während sie einen kleinen Bogen spannte und drei Pfeile in die Sehne legte.
Drei Pfeile auf einmal, was zum Teufel?, dachte er kurz, doch ein kleiner Ruck des Stieres holte ihn schon wieder zurück. Der Blick war mahnend und in seinem Augen konnte er lesen, dass er sich konzentrieren solle. Garth zitterte am ganzen Körper; Angst, Anspannung, Erregung – alles konzentrierte sich zu einem wahren Gefühlsgewitter.
Klar, kämpfen hatte er gelernt. Doch immer waren die Gegner Freunde, Lehrer oder Dritte gewesen und es ging nur ums Training. Jetzt kauerte er mit zwei Tiermenschen hinter einem Wagen und nicht mal zwanzig Schritt hinter ihnen setzten bereits die ersten Sklavenhändler ab, zu allem bereit.
Es waren genau sieben, wie die katzenhafte Dame gesagt hatte. Sie waren mit Pferden gekommen und saßen nun ab. Die Pferde keuchten vor Erschöpfung und Schaum tropfte aus ihren Mäulern. Garth konnte Schritte vernehmen. Vorsichtige Schritte, die auf der Hut wahren.
Der Stier umklammerte mit der einen Hand sein riesiges Fallbeil, mit der anderen Hand zählte er von fünf auf eins herunter. Als der letzte Finger unten war, sprangen beide plötzlich mit lauten Gebrüll aus der Deckung und Garth, der für den Bruchteil einer Sekunde erstarrt war, zog nach und sprang ebenfalls auf.

Alles verlief wie in Zeitlupe. Der Stier stürmte unter tosendem Gebrüll nach vorne auf die erste Dreiergruppe, während die Frau eine Salve auf zwei noch im Sattel sitzende Sklavenhändler abgab. Die Pfeile trafen ihr Ziel, für so einen kleinen Bogen mit erstaunlicher Wucht. Der eine Pfeil ging dem einen gradewegs durch den Hals, er stürzte zu Boden und war sofort tot. Der zweite hatte mehr Glück, denn ihn hatte nur ein Pfeil erwischt, nichtsdestotrotz hob auch ihn die Wucht aus dem Sattel und schwer getroffen stürzte er ebenfalls auf den Boden.
Unterdessen wütete der Stier wie ein Beserker, holte nach links aus, hieb nach rechts, machte einen Ausfallschritt nach vorn. Von den dreien war nur noch einer übrig. Die anderen zwei waren bereits tot, einen hatte der Stier enthauptet, den anderen in zwei Hälften geteilt. Das Blut spritzte in hohen Fontänen und der Stier war bereits blutbesudelt von oben bis unten. Ebengrade hatte er den dritten Sklavenhändler zu fassen bekommen und brach ihm mit der stumpfen Seite seines Beils das Genickt, wie lautes Knacken und der verstummte Schmerzensschrei bewies. Blieben noch fünf übrig, doch der Überraschungsmoment war vorbei.

Zwei trugen ebenfalls Bögen, zwei weitere dickere Lederrüstungen und lange Speere und der letzte, wahrscheinlich der Anführer, wartete mit einer dicken Kettenrüstung und einem funkelnden Morgenstern, sowie einem hölzernen Rundschild auf.
Garth schloss zu dem Stier auf und machte sich kampfbereit. Ohne Zögern stürmten die Fünf auf ihn und die anderen beiden zu. Garth wich einem der Speerträger aus, hangelte sich an dem Schaft entlang und zertrümmerte mit einem seitlichen Hieb die rechte Gesichtshälfte seines Gegners.

Der Stier hatte in dem Anführer einen zumindest halbwegs ebenbürtigen Gegner gefunden. Dessen Schild hatte bereits ordentlich was abbekommen, doch sein Träger lebte noch und kämpfte verbissen weiter.
Doch plötzlich sah Garth mit Schrecken wie einer der Bogenschützen auf den Stier zielte, dieser ihn jedoch nicht mehr wahrnahm.
»Pass auf, der Schütze!«, brüllte Garth und schmiss sich in vollem Lauf in die Schussrichtung des Pfeils, den der Schütze soeben abfeuerte. Noch im Flug traf in der Pfeil genau in den empfindlichen Unterleib und Garth stürzte mit einem grausamen Aufschrei zu Boden.
Der Schütze bezahlte indes mit seinem Leben, als ihn seinerseits drei Pfeile in Kopfhöhe durchsiebten. Wutenbrannt und mit neuem Eifer angefacht stürmte der Stier nach vorn und brachte den Anführer durch einen kraftvollen Tritt aus dem Gleichgewicht. Er strauchelte und fiel schließlich rücklings hin. Diesen kleinen Zeitvorteil nutzte der Stier um zum zweiten Bogenschützen vorzudringen. Dessen Gesicht war angsterfüllt und seine Augen flehten um Gnade. Dieser Ausdruck blieb bestehen, als der Stier den Kopf sauber vom Rumpf abtrennte und selbiger mit erstarrter Fratze über das Gras kullerte.
Der verbliebene Speerträger hatte sich derweil die Frau mit Katzengesicht zum Ziel gemacht. Vergeblich stocherte er mit dem Speer umher, versuchte es mit schnellen und kraftvollen Hieben, doch sie wich immer elegant aus. Inzwischen keuchte er und die Erschöpfung war ihm anzusehen. Er legte seine ganze Kraft in eine letzte Finte, doch sie durchschaute sie rechtzeitig, wich abermals aus, tauchte unter dem Schlag ab und tänzelte ein, zwei Schritt nach hinten. Blitzschnell legte sie an und schoss dem verdutzten Speerträger genau zwischen die Augen. Für eine Sekunde blieb er reglos stehen und fiel schließlich ebenfalls ins mittlerweile tiefrot gefärbte Gras.

Der Anführer hatte sich unterdessen aufgerappelt. Schwer atmend stand er in gebeugter Haltung, das Schild angewinkelt, den Morgenstern in hängender Position. Völlig unerwartet sprang er plötzlich ein klein wenig in die Luft und schleuderte sein Schild der Frau entegegen, die durch den Kampf mit dem Lanzenträger unbeabsichtigter Weise näher an ihn gerückt war. Zu spät und zudem völlig überrumpelt bemerkte sie den heranfliegen Schild und sackte am Kopf getroffen bewusstlos zusammen.
Der Anführer grinste zwielichtig und entblößte dabei eine Reihe schwarzer, verunstalter Zähne.
»Das Ding da ist ziemlich hübsch. Denke für die hätten wir die ein oder andere Verwendung, hähä!«, lachte er schäbig während er sich den Schritt rieb und dabei auf die Frau zeigte.
»Ihr Menschen macht mich so krank«, spuckte der Stier nur aus und sein Blick war vor Hass vollkommen verzehrt.
»Sei ehrlich, Halbmensch. Am liebsten würdest du es ihr doch auch gerne besorgen, hab ich recht? Du machst dir selbst was vor und das ist noch viel lächerlicher. Ja, die Lust, ich kann sie spüren«, grinste er.
»Schweig endlich, Abschaum«, donnerte der Stier und hob das Beil zum Angriff. »Ja, komm nur her! Ich mach dich fertig«, grölte sein Gegenüber und ließ den Morgenstern auf den Stier herabsausen. Blind vor Wut war der ohne Deckung vorgeprescht und bezahlte dies mit einem schmerzlichen Treffer in der Magengegend. Mit geknirschten Zähnen knickte der Stier ein und keuchte vor Schmerzen.

»War das schon alles, häh? Dann wird's Zeit, dass ich mir meine Beute hole.«
Mit einem letzten Aufschrei stand der Stier auf, sammelte alle Reserven und fokussierte sie auf einen einzigen Schlag. Der Anführer, der dem Stier bereits siegessicher den Rücken zugewandt hatte, war völlig überrumpelt und wollte mit seinem Schild blocken, doch die Wucht zertrümmerte es, durchdrang den Kettenpanzer und fuhr schließlich tief ins nackte Fleisch ein. Ein greller Schrei, ein gluckerndes Stöhnen und Japsen, dann war es vorbei.
Garth hatte den Kampf bis zum Ende verfolgt und ein kleines Lächeln umspielte seine Lipppen. »Wir haben's geschafft, haben's geschafft«, hustete er und verlor dann das Bewußtsein.
"Englisch mag die Sprache der Welt sein, aber Deutsch ist die Sprache des Herzens." -- Jawoll.
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RE: Geschichten aus Eó - Schicksalspfade - von Shagon Scragal - 23.04.2011, 01:47

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